ROUNDUP/Nach gutem Quartal

Sartorius wird etwas optimischer - Aktie steigt 16.10.2025, 13:42 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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GÖTTINGEN (dpa-AFX) - Die Erholung beim Labor- und Pharmazulieferer Sartorius geht weiter. Der Konzern erhöhte nach einem guten Abschneiden im dritten Quartal die Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht und konkretisierte zudem sein Margenziel. Dabei können die Göttinger im bisherigen Jahresverlauf auf eine starke Entwicklung in der Biotechnologiesparte bauen, für die sie nun optimistischer werden. Und auch die Geschäfte in der Laborsparte ziehen nach langer Schwäche endlich wieder an. Das Management um den seit Juli amtierenden neuen Konzernchef Michael Grosse sieht damit die Durstrecke überwunden und stellt wieder Personal ein. An der Börse kamen die Nachrichten gut an, die Aktie sprang auf den höchsten Stand seit März.

Die erst vor wenigen Wochen vom Dax in den MDax abgestiegene Vorzugsaktie schoss im frühen Donnerstagshandel zeitweise um mehr als 13 Prozent auf 240,50 Euro nach oben, zuletzt betrug das Plus am Nachmittag noch gut zehn Prozent. Damit sicherte sich Sartorius den Spitzenplatz im Index der mittelgroßen Werte. Das Zahlenwerk des Unternehmens sei "gut genug für eine Kurserholung", sagte ein Händler.

Nachdem der Konzern im vergangenen Jahr wegen einer schwachen Geschäftsentwicklung zu den größten Dax-Verlierern gehört hatte, verlief auch das Börsenjahr 2025 recht holprig. Seit Jahresbeginn steht zwar aktuell ein Plus von rund neun Prozent zu Buche, doch das Ende Januar erreichte bisherige Jahreshoch bei 292 Euro ist weit entfernt. Zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie kostete die Aktie sogar mehr als 600 Euro.

So war Sartorius im Herbst 2021 an der Börse rund 45 Milliarden Euro wert; aktuell sind es gerade mal noch 16 Milliarden Euro. Vor zehn Jahren waren es allerdings nur knapp vier Milliarden Euro und vor 20 Jahren nur 400 Millionen Euro. Hauptprofiteur des rasanten Anstiegs seitdem sind die Erben des Firmengründers, die rund die Hälfte der Stammaktien und damit circa ein Viertel des gesamten Kapitals kontrollieren.

"Wir können sehr zufrieden sein", sagte Konzernchef Michael Grosse bei der Vorlage der Quartalszahlen in Göttingen. Und er zeigte sich zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung der ersten neun Monate auch im Schlussquartal fortsetze. Beim Umsatz geht er nun von sieben Prozent Plus gegenüber 2024 an - statt der bisher angepeilten rund sechs Prozent. Die operative Gewinnmarge sieht er mit mindestens 29,5 Prozent am oberen Ende der bisher angepeilten Spanne von rund 29 bis 30 Prozent.

In den Monaten Januar bis September steigerte Sartorius den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wechselkursbereinigt um 7,5 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg fast doppelt so stark um 13 Prozent auf 774 Millionen Euro, da es unter anderem gelang, teurere Produkte zu verkaufen.

Unter dem Strich blieb nach Anteilen Dritter ein Überschuss von 125 Millionen Euro, zwei Drittel mehr als vor einem Jahr. Zu verdanken war das einem starken dritten Quartal, in dem der Konzern bei allen drei Kennzahlen noch einmal stärker zulegte als im ersten Halbjahr.

Vor allem bei Verbrauchsmaterialien stieg die Nachfrage. "Mit einem zweistelligen Zuwachs bleibt das margenstarke Geschäft mit Verbrauchsmaterialien der wichtigste Treiber unseres Wachstums", so Grosse. Bei Neu-Investitionen hielten sich die Kunden dagegen weiter zurück. "Aber zumindest sehen wir eine Stabilisierung."

Die US-Zölle von Präsident Donal Trump dürften den Umsatz nach Ansicht Grosses um ein Prozent bremsen. "Das sind rund 30 Millionen Euro, die auf Gesamtjahressicht zu Buche schlagen werden." Grund seien vor allem die Preisaufschläge, "die von den Kunden im Wesentlichen auch so akzeptiert worden sind".

In den vergangenen zwei Jahren war die Nachfrage laut Sartorius eingebrochen, weil die Kunden während der Pandemie ihre Lager aus Sorge vor Lieferengpässen gefüllt hatten und nun ihre hohen Lagerbestände abbauten. Zuvor hatte das Unternehmen von einer besonders starken Nachfrage nach seinen Produkten während der Corona-Pandemie profitiert.

Das Unternehmen hat ein gut 100 Millionen Euro schweres Sparprogramm hinter sich, das 2024 abgeschlossen wurde: Interne Strukturen und Abläufe wurden gestrafft und Stellen abgebaut. Inzwischen wächst die Belegschaft wieder: Ende September hatte das Unternehmen weltweit 13.878 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 350 mehr als Ende 2024. Rund ein Drittel der Belegschaft entfällt auf Deutschland, davon 3.700 auf Göttingen.

Weltweit fast 200 Stellen kamen allein seit Juli hinzu. Vor allem in der Fertigung seien zusätzliche Beschäftigte eingestellt worden. Grund sei die steigende Nachfrage, für die man die Fertigung jetzt wieder ausbaue. Das dürfte sich nach Einschätzung Grosses auch fortsetzen: Er glaube, dass sich das "Momentum in der Nachfrage" auch 2026 fortsetzen werde. Um diese Nachfrage zu bedienen, werde das Unternehmen daher voraussichtlich auch beim Personal weiter wachsen müssen - insbesondere in der Produktion./fjs/tav/zb/stk

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