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Porsche kappt Prognose wegen US-Zöllen und Mehrkosten für Batterien 28.04.2025, 21:01 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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STUTTGART (dpa-AFX) - Für den zum VW -Konzern gehörenden Sportwagenbauer Porsche wird das laufende Jahr wegen der US-Zölle, des schwächelnden Elektrohochlaufs und wegen der schlechten Geschäfte in China noch teurer als gedacht. Porsche-Chef Oliver Blume senkte am Montagabend überraschend den Finanzausblick des Dax -Konzerns deutlich. So dürften es dieses Jahr noch weniger Umsatz und Gewinn werden als ohnehin schon in Aussicht gestellt. Die seit langem schlecht laufende Aktie fiel nachbörslich.

Auf der Handelsplattform Tradegate gab das Papier gegenüber dem Xetra-Schluss um 2,8 Prozent nach. Damit weitet der Kurs die Verluste aus: Auf Sicht von zwölf Monaten hat die Aktie fast die Hälfte eingebüßt. Die Volkswagen-Vorzugsaktien notierten am Montag im nachbörslichen Tradegate-Handel ein halbes Prozent unter ihrem Xetra-Schlusskurs.

Beim Umsatz erwartet das Management im laufenden Jahr jetzt nur noch einen Wert zwischen 37 und 38 Milliarden Euro, wie die Stuttgarter mitteilten. Bisher hatte der Konzern einen Wert zwischen 39 und 40 Milliarden Euro angepeilt. Der Zielkorridor für die operative Umsatzrendite wurde um 3,5 Prozentpunkte auf 6,5 bis 8,5 Prozent gesenkt.

Im Vorjahr hatte Porsche noch einen Umsatz von 40,1 Milliarden Euro und eine operative Marge von 14,1 Prozent erzielt. Blumes Ambitionen sind eigentlich ganz andere: Langfristig soll das Unternehmen vor Zinsen und Steuern mehr als 20 Prozent des Umsatzes als operativen Gewinn einbehalten.

In dem jetzt gesenkten Ausblick kommt unter anderem zum Tragen, dass Porsche nun die US-Zölle auf Importautos aus der EU berücksichtigt - in der wechselhaften Lage zunächst aber nur für April und Mai. Derzeit sei noch keine belastbare Einschätzung der Auswirkungen für das Geschäftsjahr möglich, hieß es.

Porsche hat keine eigene Produktion in den USA, die Autos werden aus Europa eingeführt. US-Präsident Donald Trump hatte Auto-Importe aus der EU mit einem zusätzlichen Zoll in Höhe von 25 Prozent belegt.

Zusätzliches Geld kostet Porsche vor allem, dass die Schwaben den Ausbau der Produktion von Hochleistungsbatterien bei ihrer Tochter Cellforce nicht mehr eigenständig weiterverfolgen wollen. Dadurch und durch weitere Belastungen kalkuliert Blume jetzt mit Sonderaufwendungen von 1,3 Milliarden Euro in diesem Jahr und nicht mehr nur mit 0,8 Milliarden. Die waren fällig geworden, weil Porsche unter anderem inklusive des Wegfalls von befristet Beschäftigten rund 3.900 Stellen abbauen will und wieder mehr Geld in die Entwicklung von Verbrennern und Hybriden steckt.

In China wird das Angebot zudem weiter auf den schwachen Absatz zurechtgestutzt. Im ersten Quartal hatte Porsche in der Volksrepublik nur noch knapp 9.500 Autos an die Kunden ausgeliefert und damit 42 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die weiterhin herausfordernden Marktbedingungen und die rückläufige Nachfrage im vollelektrischen Luxussegment bremsen Porsche erheblich.

Weil das Unternehmen aber auf so wenig Marge wie möglich verzichten will, sollen keine Rabatte den Verkauf ankurbeln helfen. Seit die wohlhabenden Kunden in China wegen der Immobilienkrise und der allgemeinen Wirtschaftslage im Land weniger Geld für Luxusgüter und teure Autos ausgeben, versucht Porsche, die produzierten Autos in andere Weltregionen umzuleiten. Der Handelskonflikt in den USA - ebenfalls ein wichtiger Markt für Porsche - kommt daher für das Unternehmen zur Unzeit.

Zur Unterstützung von Zulieferern muss Porsche ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. An diesem Dienstag (29. April) legt Porsche die Zahlen für das erste Quartal vor./men/tih/he

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