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Siltronic ringt weiter mit trister Nachfrage - Mittelfristziele wackeln 04.02.2025, 09:17 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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Wacker Chemie 66,75 EUR -0,04 % L&S Exchange

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Eine weiterhin träge Nachfrage in weiten Teilen des Elektronikchipmarkts abseits von KI-bezogener Technik stimmt Siltronic mittelfristig vorsichtiger. Die erhoffte Nachfragebelebung habe sich 2024 nicht eingestellt und die Wachstumsaussichten für 2025 seien trübe, hieß es am Dienstag von der Beteiligung von Wacker Chemie . So drückte bereits 2024 unter anderem eine Schwäche der Autobranche auf die Nachfrage nach den Halbleiter-Wafern von Siltronic, aus denen Elektronikchips gefertigt werden. Zudem sitzen viele Kunden des MDax-Konzerns immer noch auf recht hohen Lagerbeständen, die sie weiter abbauen. Der Aktienkurs geriet kräftig unter Druck.

Das Ziel, bis 2028 mehr als 2,2 Milliarden Euro Umsatz sowie eine Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) im hohen 30er-Prozent-Bereich zu erzielen, werde voraussichtlich später erreicht werden, teilt der Konzern mit. Megatrends wie Künstliche Intelligenz (KI), Digitalisierung und Elektromobilität blieben mittel- bis längerfristig starke Nachfragetreiber, gibt sich die Unternehmensführung dennoch zuversichtlich. Wegen dieser Perspektiven hatte Siltronic auch viel Geld in den Neubau einer 300-Millimeter-Waferfabrik in Singapur gesteckt, die Anfang 2024 in Betrieb genommen wurde und nun über einen Zeitraum von mehreren Jahren hochgefahren wird.

Im laufenden Jahr dürfte der Umsatz laut Siltronic allerdings erst einmal auf Vorjahresniveau bleiben, wohingegen Analysten bislang im Durchschnitt mit Wachstum gerechnet haben. Bei der Prognose werde auch die angekündigte Beendigung der Waferfertigung für Durchmesser bis zu 150 Millimeter in Burghausen berücksichtigt, die nun bereits zum 31. Juli erfolgen soll.

"Für das Jahr 2025 erwarten wir, dass das vor allem durch KI getriebene Endmarktwachstum, aufgrund der weiterhin erhöhten Lagerbestände in der Wertschöpfungskette, noch nicht in unserer Wafernachfrage sichtbar sein wird", erklärte Unternehmenschef Michael Heckmeier laut Mitteilung. "Wir gehen dabei davon aus, dass das erste Halbjahr 2025 deutlich schwächer ausfallen dürfte als das zweite Halbjahr 2024." Als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollen 22 bis 27 Prozent des Umsatzes hängen bleiben.

Im vergangenen Jahr fiel der Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, das operative Ergebnis sank um gut 16 Prozent auf 364 Millionen Euro. Damit schnitt Siltronic zumindest beim Ebitda besser ab als von Analysten im Mittel erwartet. Wegen der andauernden Geschäftsflaute hatte Siltronic bereits am Montagabend eine Senkung der Dividende von 1,20 auf 0,20 Euro je Aktie angekündigt.

Der Aktienkurs von Siltronic fiel am Dienstag auf ein Tief seit Ende 2016. Zuletzt ging es noch um gut 7 Prozent auf 40,34 Euro nach unten. Die Verluste seit Ende 2021 wachsen auf rund 70 Prozent an. So war Anfang 2022 zunächst die Übernahme von Siltronic durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers geplatzt, weil das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die notwendige Genehmigung nicht erteilt hatte. Der Kurs war daraufhin stark unter Druck geraten. Ab 2023, vor allem aber 2024, setzten dann die zunehmend trägeren Geschäfte dem Kurs zu.

Für Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies ist die länger auf sich warten lassende Geschäftsbelebung nach den Kursverlusten der vergangenen Monate allerdings bereits weitgehend eingepreist. Zudem wies er in einer ersten Einschätzung der Resultate darauf hin, dass die Absatzpreise trotz der Nachfrageflaute weiterhin robust seien./mis/ngu/jha/

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