Strom-Netzentgelte könnten deutlich sinken 31.10.2025, 16:53 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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BERLIN (dpa-AFX) - Viele Stromkunden können 2026 mit einer Entlastung bei den Netzentgelten rechnen. Darauf deutet eine Stichprobe der Bundesnetzagentur bei 28 Verteilnetzbetreibern hin. Demnach sinken die Netzentgelte 2026 im bundesweiten Durchschnitt gegenüber dem Vorjahr für Haushaltskunden um 17,2 Prozent oder rund 2 Cent pro Kilowattstunde. Noch deutlicher sei die Entlastung für Gewerbe- und Industriekunden, teilte die Bundesnetzagentur auf Anfrage mit. Zuvor hatte die "Welt" berichtet. Allerdings gibt es regional deutliche Unterschiede, wie auch der "Spiegel" schreibt.

Zuschuss des Bundes

Die Bundesregierung plant einen Zuschuss in Höhe von 6,5 Milliarden Euro zur Finanzierung der Übertragungsnetzkosten. Die entsprechende Gesetzesänderung befindet sich noch im parlamentarischen Verfahren. Auch in den folgenden Jahren soll es eine Entlastung mit einem Volumen von 6,5 Milliarden Euro für die Stromkunden geben, hieß es aus dem Ministerium. Dies solle über die Netzentgelte erfolgen und möglicherweise auch anteilig über andere Umlagen, die ebenfalls die Strompreise senken würden.

Die Netzentgelte sind ein Bestandteil des Strompreises. Die Entgelte, über die unter anderem der teure Ausbau der Stromnetze finanziert wird, sind deutlich gestiegen. Durch den Zuschuss zu den Übertragungsnetzkosten sollen auch Kostenbelastungen der an die nachgelagerten Verteilernetze angeschlossenen Stromkunden abgemildert werden.

Das Stromnetz gliedert sich in das Übertragungsnetz - also große Überlandleitungen für den Stromtransport über weite Strecken - sowie Verteilnetze für die regionale Verteilung. Über diese Verteilnetze werden die privaten Haushalte versorgt. Die Netzentgelte machen rund ein Viertel der Stromrechnung privater Haushalte aus.

Regionale Unterschiede

Die regionalen Netzentgelte sind von Region zu Region unterschiedlich hoch. Gründe sind laut Versorger EnBW zum einen unterschiedliche Kostenstrukturen und ein unterschiedlich alter Zustand der Infrastruktur. Ältere Netzinfrastrukturen haben höhere Wartungs- und Reparaturkosten, was sich auf die Netzentgelte auswirkt. Zum anderen hat der Ausbau der erneuerbaren Energien Einfluss auf die Netzentgelte, das liegt an Kosten für die Integration in die Netze.

Die Entlastungen durch den Zuschuss seien nicht in allen Netzgebieten "sichtbar", so die Bundesnetzagentur. Die endgültigen Netzentgelte würden am 1. Januar 2026 veröffentlicht.

Laut "Welt" profitieren Regionen, die stark vom Ausbau des Übertragungsnetzes betroffen sind, überproportional von der Kostensenkung bei den Netzentgelten: Dazu gehörten vor allem die ostdeutschen Bundesländer und Baden-Württemberg sowie der Süden von Rheinland-Pfalz. Die geringsten Preisnachlässe seien in Nordrhein-Westfalen zu erwarten.

Wie der "Spiegel" unter Berufung auf eine Auswertung des Dienstleisters Enet und des Stromanbieters Rabot Energy berichtet, profitieren weite Teile Ostdeutschlands und Bayerns deutlich, während der Effekt in vielen anderen Regionen verpuffen dürfte./hoe/DP/nas

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