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Thyssenkrupp Nucera setzt vorerst auf Chlor-Alkali-Geschäft - Aktie steigt 17.12.2025, 12:15 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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ThyssenKrupp 9,068 EUR +1,32 % Tradegate

DORTMUND (dpa-AFX) - Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera geht von einer anhaltend robusten Entwicklung in seinem Chlor-Alkali-Geschäft aus. Das Geschäft sei derzeit "unser Stabilitätsanker", sagte Konzernchef Werner Ponikwar am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Der Bereich dürfte daher den Löwenanteil zu Umsatz und Ergebnis im neuen Geschäftsjahr 2025/26 (per Ende September) beitragen.

Dagegen geht der Anlagenbauer von einem weiterhin schwierigen Geschäft mit Wasserstoff aus und erwartet dort weitere Verluste, die auch die Chlor-Alkali-Sparte nicht ausgleichen dürfte. Nucera hatte bereits Ende November seine Prognose für 2025/26 veröffentlicht, demzufolge der Umsatz von 845 Millionen auf 500 bis 600 Millionen Euro zurückgehen wird. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erwartet das Unternehmen bei 0 bis minus 30 Millionen Euro, nach einem kleinen Gewinn von 2 Millionen im Vorjahr. Ponikwar sprach von einem "Übergangsjahr".

Das Neugeschäft soll wieder anziehen. Dabei hofft Nucera auf Großprojekte in beiden Bereichen, ein weiterer Treiber soll das Servicegeschäft der Chlor-Alkali-Sparte sein. Die erwartete Spanne ist mit 350 bis 900 Millionen Euro allerdings recht groß. Das untere Ende der avisierten Bandbreite hält Analyst Colin Moody von der kanadischen Bank RBC allerdings für ziemlich konservativ. Im Vorjahr war das Neugeschäft wegen einer zurückhaltenden Nachfrage nach Wasserstoff um 45 Prozent auf 348 Millionen Euro eingebrochen.

Dennoch ist Konzernchef Ponikwar weiter vom Potenzial des grünen Wasserstoffs überzeugt. Um dieses zu heben, benötige der Sektor aber Investitionssicherheit und regulatorische Klarheit. In den USA etwa sorge jedoch die zunehmende Abkehr von erneuerbaren Energien für ein steigendes Investitionsrisiko.

Nucera hatte ebenfalls Ende November bereits vorläufige Zahlen vorgelegt, die nun bestätigt wurden. Finanziell zeigte sich das Unternehmen dabei solide. So erreichte Nucera 2024/25 einen positiven Mittelzufluss, im Gegensatz zum Jahr zuvor. Das Unternehmen sei in der Lage, sich aus dem laufenden Geschäft zu finanzieren, hob Ponikwar hervor. Zudem setze der Anlagenbauer weiter auf Kostendisziplin.

Die Aktie, die in wenigen Tagen aus dem Kleinwertesegment SDax absteigen wird, kletterte am Mittwochvormittag kurzzeitig auf den höchsten Stand seit knapp einem Monat. Der Kurs zog dabei um bis zu 5 Prozent an, bröckelte aber rasch wieder ab. Zuletzt lag der Anteilsschein noch mit 1,3 Prozent im Plus bei 8,07 Euro. Die Aktie reduzierte damit ihr Jahresminus auf rund 24 Prozent. Im Oktober hatte der Kurs mit 11,90 Euro noch den höchsten Stand seit rund eineinhalb Jahren erreicht./nas/tav/jha/

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