ROUNDUP 2: SAP verkauft Anteile an US-Tochter Qualtrics an Investoren

vom 13.03.2023, 16:23 Uhr
Canada
Bild: iStock.com/Galeanu Mihai

(neu: Aktienkurs, Analysten und Nettoertrag.)

WALLDORF/SEATTLE (dpa-AFX) - SAP verkauft seine Anteile an der US-Marktforschungstochter Qualtrics an den US-Finanzinvestor Silver Lake und den kanadischen Pensionsfonds CPP Investments. SAP erhalte für den Anteilsverkauf rund 7,7 Milliarden US-Dollar (7,2 Mrd Euro), teilte der Konzern am Montag in Walldorf mit. Mit dem Verkauf der 2018 erworbenen Datensammel- und Analysefirma richtet Vorstandschef Christian Klein das Dax-Schwergewicht wieder stärker auf das Kerngeschäft mit Software zur Unternehmenssteuerung aus. SAP rechnet damit, dass der Verkauf in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen wird.

Die SAP-Aktie lag am Nachmittag mit dem sehr schwachen deutschen Leitindex 2,7 Prozent im Minus. Händlern zufolge fiel das Geschäft wie erwartet aus. Der Verkauf sei positiv und begrenze auch das Risiko für die Erreichung der operativen Ergebnisziele in diesem Jahr, schrieb Analyst Nay Soe Naing von der Berenberg Bank. Qualtrics war zwar unter dem Dach von SAP schnell gewachsen und zuletzt auch profitabel, verwässerte aber mit seinen niedrigen Margen die Ergebnisse im Konzern.

Pro Anteil zahlen Silver Lake und CPP Investments 18,15 US-Dollar. SAP nimmt damit ein Angebot aus der vorigen Woche an, es sei die attraktivste Offerte gewesen, hieß es. Es stehen noch behördliche Genehmigungen aus. In den eigenen Zahlen wird SAP die Firma nun als nicht fortgeführten Geschäftsbereich ausweisen. Bei der Offerte wird Qualtrics insgesamt inklusive Schulden mit rund 12,5 Milliarden Dollar bewertet. Der Verwaltungsrat von Qualtrics hat dem Verkauf zugestimmt. Die Qualtrics-Aktien gewannen in den USA nach dem Handelsstart am Nachmittag über sechs Prozent aus 17,58 Dollar.

Ende Januar hatte der Walldorfer Konzern bekannt gegeben, Qualtrics bei passenden Bedingungen verkaufen zu wollen. SAP hatte unter seinem damaligen Chef Bill McDermott das Unternehmen 2018 für 8 Milliarden Dollar gekauft. Ein Durchbruch in der Marktforschung, um den US-Rivalen Salesforce in seiner Domäne bei Vertriebs- und Kundenmanagement-Software anzugreifen, blieb aber aus.

Bereits 2021 hatte SAP sich unter dem neuen Chef Christian Klein wieder etwas von der Tochter gelöst und sie in Teilen an die Börse gebracht. Mit dem Anteilsverkauf rund um den Börsengang hatte SAP nach damaligen Angaben bereits 2,4 Milliarden Dollar eingestrichen. Insgesamt sorgte das Investment in Qualtrics am Ende laut Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX für einen Nettoertrag von rund 1,4 Milliarden Dollar.

Der Verkaufspreis von 18,15 Dollar bedeutet zwar einen deutlichen Aufschlag zum Kurs, bevor die Verkaufsabsichten der Walldorfer bekannt wurden. Die Qualtrics-Aktie war aber über einen längeren Zeitraum schlecht gelaufen. SAP hatte Qualtrics im Januar 2021 für 30 Dollar je Aktie an die Börse gebracht, in den Monaten danach war der Kurs bis auf gut 49 Dollar geklettert, bevor es peu a peu bergab ging. Vor der Ankündigung der Verkaufspläne war das Papier nur noch gut 11 Dollar wert./men/jsl/jha/

Quelle: dpa-AFX

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
Sap 208,45 EUR ±0,00 % Lang & Schwarz

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer