Deutsche Telekom

2024 wird das Jahr der T-Aktionäre. Doch eine Tatsache könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen! 19.01.2024, 07:02 Uhr von Aktienwelt360

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
SoftBank Group 101,60 EUR -1,45 % Gettex
Deutsche Telekom 26,86 EUR -0,41 % L&S Exchange
T-Mobile US 166,93 EUR -3,69 % Baader Bank

Die Aktie der Deutschen Telekom (WKN: 555750) hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung genommen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. So steht in den letzten zehn Jahren ein Kursplus von fast 90 % zu Buche. Hinzu kommen überzeugende Dividenden, wie es sich für einen Telekommunikationsriesen gehört.

Dennoch gilt die Aktie des Bonner Ex-Monopolisten unter Experten nach wie vor als unterbewertet. Dies resultiert zum einen aus der nur moderaten Bewertung mit einem erwarteten KGV von 12,2 in Kombination mit dem Wachstumspotenzial. Hier stehen die Zeichen bei der US-Tochter weiter auf Expansion, wenngleich auch Risiken bestehen.

Deutsche Telekom Aktie: Aktienrückkaufprogramm als Kurstreiber?

Einen zusätzlichen Schub für die Aktie könnte das neue Aktienrückkaufprogramm bringen, das im laufenden Jahr gestartet wird. 

Schon in der Vergangenheit wurden eher unregelmäßig eigene Aktien zurückgekauft. Dabei ging es jedoch nur um kleinere Beträge. So wurden beispielsweise im Jahr 2010 eigene Aktien für insgesamt 400 Mio. Euro zurückgekauft. Auch im Jahr 2015 wurden Aktien zurückgekauft. Allerdings wurden hier nicht einmal eine Million Aktien zu einem Durchschnittspreis von 15,57 Euro erworben.

Das könnte sich nun ändern, denn dank des Erfolgs der US-Tochter T-Mobile US (WKN: A1T7LU) sollen künftig deutlich mehr Mittel an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Konkret ist erst einmal von zwei Milliarden Euro die Rede, die im Jahr 2024 investiert werden sollen. Zusammen mit einer ebenfalls steigenden Dividende könnte sich dies auch in steigenden Aktienkursen niederschlagen.

Deutsche Telekom plant Anteilsverkauf der Tochter

Etwas verwirrend ist in diesem Zusammenhang, dass der Vorstandsvorsitzende Timotheus Höttges angekündigt hat, sich von Aktien der US-Tochter zu trennen, um diese in ein eigenes Aktienrückkaufprogramm einfließen zu lassen.

Der Hintergrund: Die US-Tochter investiert bereits kräftig in eigene Aktien. Nach anfänglichen Aktienrückkäufen im Wert von 14 Mrd. US-Dollar sollen weitere 19 Mrd. US-Dollar für den Rückkauf eigener Aktien und Dividendenzahlungen verwendet werden. 

Diese Summen tragen dazu bei, dass der Anteil der Bonner an der US-Tochter stetig wächst. Im Frühjahr 2023 wurde die magische 50-Prozent-Marke überschritten. Dieser kritische Anteil soll auch gehalten werden. Größere Anteilszunahmen können dabei über den Markt zurück nach Bonn fließen.

Ausgerechnet eine Sonderregelung mit der Softbank (WKN: 891624) könnte diese Entwicklung jedoch konterkarieren. Hier wurde im Zuge der Fusion mit dem Konkurrenten Sprint, dessen Großaktionär eben Softbank war, ein mit der Deutschen Telekom vereinbarter Ausgleichsmechanismus installiert. Dieser führt nun dazu, dass Softbank von T-Mobile kurzfristig neue Aktien im Wert von rund 7,6 Mrd. Euro erhält. Die neuen Aktien führen zu einem unerwünschten Verwässerungseffekt bei der deutschen Mutter.

Das laufende Aktienrückkaufprogramm sollte davon unberührt bleiben. Der Sachverhalt ist vielmehr als Rückschlag für die T-Aktionäre zu werten, die deutlich stärker am Erfolg der US-Tochter partizipieren könnten. Eigentlich war es geplant, Aktien der US-Tochter im Wert von rund 3,6 Mrd. US-Dollar zu veräußern.

Die Initialzündung für den Aktienkurs der Deutschen Telekom fehlt noch

Wie es mit der Aktie der Deutschen Telekom weitergeht, ist ungewiss. Fakt ist, dass die Bewertung nicht besonders hoch ist, was daran liegt, dass Investoren dem Deutschland- und Europageschäft wenig zutrauen. 

Tritt man jedoch einen Schritt zurück und betrachtet das Gesamtbild, so kann sich die Entwicklung der Deutschen Telekom durchaus sehen lassen. Es gibt nur wenige Telekommunikationsriesen, die sich in den letzten Jahren so gut entwickelt haben. Viele Konkurrenten haben dagegen Werte vernichtet.

Die Dividende und das aktuelle Aktienrückkaufprogramm könnten dabei weiterhin eine gute Stütze für den Kurs sein, was wiederum eine gute Nachricht für die bestehenden Aktionäre ist.

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Frank Seehawer besitzt Aktien der Deutschen Telekom. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2024

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