Bill Ackman gilt als einer der erfolgreichsten Investoren der Welt. Die Investmentphilosophie des Hedgefonds Milliardärs ist dabei schnell beschrieben. So sagte der New Yorker in einem Interview mit Reuters einst er investiere in „einfache, vorhersehbare, freien Cashflow generierende, dominante Unternehmen“.
Bei außergewöhnlichen Chancen weicht Ackman jedoch hin und wieder von seiner grundsätzlichen Investmentphilosophie ab. So setzte er während der Corona Krise auf fallende Kurse und machte innerhalb von nur 30 Tagen aus 27 Mio. unglaubliche 2,6 Mrd. US-Dollar.
Vor wenigen Wochen nannte der Star-Investor nun eine Investmentmöglichkeit, bei der laut Ackman das Risiko-Rendite-Verhältnis außerordentlich überzeugend ist. Hierbei handelt es sich um die Aktien der Federal Home Loan Mortgage Corporation (WKN: 876872) und der Federal National Mortgage Association (WKN: 856099).
Hypotheken-Giganten der USA
Man muss zugeben, dass in Deutschland wohl nicht viele Menschen von den beiden Unternehmen gehört haben. Insbesondere in den USA sind die beiden Gesellschaften jedoch besser als Freddie Mac (Federal Home Loan Mortgage Corporation) und Fannie Mae (Federal National Mortgage Association) bekannt.
Bei beiden Unternehmen handelt es sich um US-amerikanische Hypothekenbanken, die ins Leben gerufen wurden, um die Verfügbarkeit von Hypothekenfinanzierungen sicherzustellen. Freddie Macs und Fannie Maes Geschäft besteht hierbei darin Hypotheken von Kreditgebern aufzukaufen, um diese zu hypothekenbesicherten Wertpapieren zu bündeln und an Investoren zu verkaufen.
Die Größe der beiden Unternehmen sollte dabei nicht unterschätzt werden. Das Portfolio von Fannie Mae hatte Ende 2024 beispielsweise einen Wert von über 4 Bio. US-Dollar. Die Unternehmen nehmen damit ein Schlüsselrolle im US-Immobilienmarkt ein.
Beide Unternehmen sind dabei enorm profitabel. So konnte Fannie Mae im Geschäftsjahr 2023 bei Umsätzen von 32 Mrd. US-Dollar einen spektakulären Nettogewinn von über 17 Mrd. US-Dollar generieren. Dabei haben beide Unternehmen in den letzten Jahren kontinuierlich Nettogewinn-Margen von etwa 50 % erzielen können.
Ackman rechnet mit Privatisierung unter Trump
Im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2008 wurden Fannie Mae und Freddie Mac jedoch in staatliche Kontrolle übergeben. Entsprechend gelten beide Unternehmen als Government Sponsored Enterprises (GSEs). Nichtsdestotrotz sind Aktien beider Unternehmen am Markt handelbar. Bill Ackmans Hedgefonds selbst besitzt beispielsweise seit über zehn Jahren Aktien der beiden Hypotheken-Giganten.
In einem Tweet Ende Dezember sagte Ackman hierbei, dass die Aktien der beiden Unternehmen noch immer zu dem Kurs notieren, zu welchem sein Hedgefonds sie ursprünglich gekauft hätte. Doch jetzt könnte seine Investmentthese aufgehen. So geht Ackman davon aus, dass unter der neuen Trump Regierung die beiden Hypothekenbanken wieder privatisiert werden.
Bereits während Trumps erster Amtszeit wurden Schritte unternommen, um die beiden Unternehmen zu privatisieren. Entsprechend sind die beiden Aktien nach Trumps erneutem Wahlsieg explodiert. So haben sich die Wertpapiere von Fannie Mae und Freddie Mac seit der US-Wahl verfünffacht (Stand 13.02.2025).
Nachdem Trump aus dem Amt geschieden war, schrieb er im Jahr 2021 in einem Brief an einen republikanischen Senator “Meine Regierung hätte die Stammaktien der Regierung an diesen Unternehmen mit großem Gewinn verkauft und die Unternehmen vollständig privatisiert…Meiner Regierung wurde die Zeit verweigert, die sie brauchte, um dieses Problem zu lösen.”
Chance auf 400 % Rendite?
In diesem Zusammenhang haben Ackman und sein Hedgefonds Pershing Square Capital kürzlich eine über 100 Seiten lange Präsentation veröffentlicht. Hier werden die notwendigen Schritte (wie zum Beispiel Kapitalanforderungen) skizziert, um die Vormundschaft der US-Regierung über die beiden Unternehmen zu beenden.
Tatsächlich würde die Privatisierung der beiden Unternehmen laut dem Plan des Hedgefonds rund 300 Mrd. US-Dollar in die Kassen der US-Regierung spülen. Ackman geht hierbei von einem Börsengang im vierten Quartal 2026 aus.
Der Preis pro Aktie beider Unternehmen würde bei einem Börsengang laut dem Star-Investor konservativ gerechnet bei 31 US-Dollar liegen. Bei gegenwärtigen Kursen von 6,73 US-Dollar (Fannie Mae) und 6,12 US-Dollar (Freddie Mac) würde dies bei Fannie Mae eine Rendite von 361 % bedeuten, während der Gewinn bei Freddie Mac sogar bei 406 % liegen würde.
Tatsächlich ist eine Privatisierung der beiden Hypotheken-Schwergewichte unter US-Präsident Trump nicht unwahrscheinlich. Sollten sich die Annahmen von Bill Ackman darüber hinaus tatsächlich als korrekt herausstellen, könnten interessierte Investoren hier eine beachtliche Rendite erzielen. Für Ackman wäre es nicht das erste Mal, dass er mit einer Sondersituation eine atemberaubende Rendite erzielen würde.
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Aktienwelt360 2025