„Nichts ist so beständig wie der Wandel“. Dies gilt besonders im Wirtschaftsleben und an der Börse. Unternehmen kommen und gehen. Dies wird deutlich, wenn man auf das Durchschnittsalter der Unternehmen im bedeutenden amerikanischen S&P 500 schaut. Dieses liegt bei rund 50 Jahren. Die folgenden drei börsennotierten Unternehmen sind hingegen deutlich älter. Sie haben unzählige Krisen in den letzten Jahrhunderten überstanden und scheinen auch heute noch gut aufgestellt.

Die Merck KGaA geht bis ins Jahr 1668 zurück

Das Unternehmen Merck KGaA (WKN: 659990) kann auf eine 355-jährige Geschichte zurückblicken. Die heute noch existierende Engelapotheke eröffnete im Jahr 1668 in Darmstadt und bildet die Keimzelle des heute international agierenden Chemie- und Pharmaunternehmens.

Auch das US-Unternehmen Merck & Co. (WKN: A0YD8Q), welches mit einer Marktkapitalisierung von beinahe 300 Mrd. US-Dollar zu den größten Pharmaunternehmen der Welt zählt, geht auf die Engelapotheke zurück. Ursprünglich war dies ein Teil des deutschen Merck-Konzerns, wurde in Folge des ersten Weltkriegs jedoch beschlagnahmt.

Das deutsche Familienunternehmen Merck KGaA (die Kontrolle liegt immer noch bei der Familie Merck) scheint mir für die Zukunft gut positioniert. Die breite Aufstellung in die Bereiche Life Science, Healthcare und Electronics ermöglicht ein gewisses Abfedern von Schwankungen. Entsprechend konnten Umsatz und EBITDA in jedem der letzten fünf Jahre erhöht werden. Ich erwarte langfristig weiteres Wachstum und empfinde das KGV von 19 fair (Stand aller Angaben: 06.07.2023).

Husqvarna erfand sich mehrmals neu

Der schwedische Konzern Husqvarna AB (WKN: A0J2R2) ist beinahe so alt wie Merck. Das Unternehmen begann im Jahr 1689 mit der Produktion von Musketen. Rund 200 Jahre später wurden Nähmaschinen und gusseiserne Küchengeräte produziert. Wenig später folgten Fahrräder und Motorräder.

All diese Geschäftsbereiche wurden jedoch mittlerweile veräußert oder aufgegeben. Heute ist Husqvarna für seine Geräte für die Gartenpflege und Forstwirtschaft bekannt. Produkte wie Mähroboter, Kettensägen, Laubbläser und Bewässerungssysteme aber auch Botenrüttler und Diamantwerkzeuge für den professionellen Gebrauch werden unter anderem unter den Marken Husqvarna und Gardena vertrieben.

Auch Husqvarna hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Das Unternehmen profitiert generell von der Digitalisierung und Automatisierung im Gartensegment, ist aber relativ zyklisch. Nachdem das Geschäft im Zuge der Coronapandemie boomte, drückt die aktuelle gesamtwirtschaftliche Situation auf die Nachfrage. Ich sehe Husqvarna weiterhin gut positioniert, bei einem KGV von 28 drängt sich für mich jedoch kein Einstieg auf.

Colgate-Palmolive vertreibt seine Produkte seit 1806

Das US-Konsumgüterunternehmen Colgate-Palmolive (WKN: 850667) hat seine Wurzeln in der Produktion von Seife und Kerzen im Jahr 1806. Rund 50 Jahre nach der Unternehmensgründung wurden die ersten parfümierten Seifen vertrieben, rund 100 Jahre nach der Gründung die ersten Tuben Zahnpasta verkauft.

Ungefähr seit dieser Zeit, nämlich seit 1895, zahlt Colgate-Palmolive ohne Unterbrechung eine Dividende an seine Aktionäre. In den letzten 60 Jahren wurde diese Dividende sogar in jedem Jahr erhöht, womit das New Yorker Unternehmen in den elitären Zirkel der Dividendenkönige aufstieg.

Ich glaube daran, dass sich diese Historie steigender Dividenden noch lange fortsetzen kann. Denn die Produkte wie Zahnpasta (hier ist das Unternehmen globaler Marktführer), Shampoos, Reinigungsmittel und Tiernahrung haben immer Konjunktur. Große Kurssprünge erwarte ich in Anbetracht des geringen Wachstums (3 % Umsatzwachstum p.a. in den letzten fünf Jahren) und vergleichsweise hohen KGVs von 26 jedoch nicht.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Autor: Hendrik Vanheiden, Investmentanalyst


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