Seit Januar dieses Jahres ist Microsoft (WKN: 870747) das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt. Bereits in den letzten Jahren hatte der Software-Gigant seinen Konkurrenten Apple ein paar Male für kurze Zeit bei der Marktkapitalisierung überholt. Doch nun liegt Microsoft mit einer Marktkapitalisierung von 3.133 Mrd. US-Dollar mit einigem Abstand vor Apple (2.620 Mrd. US-Dollar) und Nvidia (2.314 Mrd. US-Dollar) (Stand aller Angaben: 26.03.2024). Aus dieser Erfolgsgeschichte können wir Aktionäre einiges lernen.

1. Der Einfluss eines CEO ist nicht zu unterschätzen

Ich versuche in Unternehmen zu investieren, die so wunderbar sind, dass ein Idiot sie führen könnte – denn früher oder später wird es einer tun.“ Wenn man dieses Zitat von Warren Buffett liest, könnte man meinen, dass der CEO eines Unternehmens nicht so entscheidend für ein erfolgreiches Investment sei.

Dass das Gegenteil der Fall ist, beweist der seit Februar 2014 amtierende CEO von Microsoft Satya Nadella. Bevor er das Ruder bei Microsoft übernahm, dümpelte der Konzern mehr oder weniger vor sich hin. Die Umsätze mit Windows, Office, SQL-Servern, der Suchmaschine Bing und der Xbox wuchsen kaum, die Gewinne stagnierten. Die Produkte wirkten angestaubt, potenzielle Wachstumschancen wie der Smartphone-Markt wurden verschlafen – wie folgendes Zitat des vorherigen CEOs Steve Ballmer verdeutlicht „Das iPhone wird nie im Leben einen bedeutenden Marktanteil erlangen. Keine Chance.“ Entsprechend lief auch der Aktienkurs mehr oder weniger seitwärts. In den zehn Jahren bevor Nadella CEO wurde stieg der Aktienkurs um rund 30 %.

In den rund zehn Jahren seitdem er den Chefposten übernommen hat, stieg die Aktie hingegen um unglaubliche 1.029 %! Dividenden, die währenddessen stetig gesteigert wurden, kommen da noch on top. Nadella schaffte es die Kultur bei Microsoft weg von Bürokratie hin zu einem „growth mindset“ zu bewegen, legte von Beginn an einen hohen Fokus auf die Cloud, beteiligte sich an OpenAI (das Unternehmen hinter ChatGPT) und führte wegweisende Übernahmen wie die von Minecraft (2014), LinkedIn (2016), GitHub (2018) und Activision Blizzard (2023) durch.

Satya Nadella gilt mir also als perfektes Beispiel dafür, dass der CEO immens entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens ist. Entsprechend viel wert legte ich auf das Management bei der Suche nach aussichtsreichen Aktien. Und entsprechend unnötig finde ich Diskussion über die Vergütung erfolgreicher CEOs – Nadella verdiente seit Amtsantritt rund 1 Mrd. US-Dollar, meinetwegen hätten es auch 100 Mrd. US-Dollar sein können.

2. Größe ist kein Hindernis für weiteres Wachstum

Denn seitdem er CEO ist, hat die Marktkapitalisierung von Microsoft um rund 2.800 Mrd. US-Dollar zugelegt. Wichtiger als diese Zahl finde ich allerdings die Höhe der Marktkapitalisierung von Microsoft zum Zeitpunkt des CEO-Wechsels. Mit 314 Mrd. US-Dollar zählte der Tech-Konzern schon im Frühjahr 2014 zu den fünf wertvollsten Unternehmen der Welt (Apple belegte mit rund 470 Mrd. US-Dollar Platz 1). Auch gemessen am Umsatz von 78 Mrd. US-Dollar und Gewinn von 22 Mrd. US-Dollar im Jahr 2013 zählte Microsoft zu den größten Konzernen der Welt

Dennoch wuchs Microsoft seitdem operativ mit hohen Raten. Umsatz und Gewinn stiegen bis heute jeweils um mehr als den Faktor drei. Der Aktienkurs hat sich seitdem sogar ungefähr verzehnfacht. Selbst wer – wie ich – erst im Jahr 2019 Microsoft-Aktien kaufte, liegt mehr als 200 % im Plus. Dass das Unternehmenswachstum trotz der immensen Größe nicht abflacht (sondern sich im Gegenteil in den letzten Jahren deutlich beschleunigte) lässt sich in meinen Augen mit dem Wort Optionalität erklären. Microsoft hat unter Nadella nicht nur versucht mit bestehenden Produkten wie Windows und Microsoft Office zu wachsen, sondern sich mit dem Anbieten von Cloud Infrastruktur (Azure), Kommunikations-Plattformen (Teams) und einem sozialen Netzwerk (LinkedIn) neue, wachstumsstarke Geschäftsbereiche erschlossen.

Wenn ich in neue Aktien investiere, versuche ich mich also nicht von der Größe bzw. der Marktkapitalisierung blenden zu lassen. Nur weil ein Unternehmen bereits groß ist, kann es nicht noch deutlich größer werden. Dabei hilft es immens, sich neue Geschäftsbereiche erschließen zu können. Auch die Entwicklung von Nvidia in den letzten Jahren passt genau in dieses Schema.

3. Wachstum an der Börse verläuft nie linear

Der Aufstieg Microsofts zum wertvollsten Unternehmen der Welt sieht auf den ersten Blick zumindest in den letzten zehn Jahren wie eine einzige Erfolgsgeschichte aus. Sieht man genauer hin, erkennt man auch hier starke Kursschwankungen. Von Ende 2021 bis zum Herbst 2022 fiel der Aktienkurs zum Beispiel um 37 %. Wer zu einem ungünstigen Zeitpunkt im Jahr 2000 bei Microsoft einstieg, musste sich sogar 16 Jahre gedulden, bis der Aktienkurs wieder seinen Kaufpreis erreichte.

Dabei ist Microsoft ein absolutes Qualitätsunternehmen mit gut vorhersehbarem Geschäft und starker Bilanz. Bei Aktien anderer Unternehmen sind diese zwischenzeitlichen Kursschwankungen entsprechend tendenziell noch stärker. Als langfristig orientierter Anleger muss man diese aushalten, um dann auf lange Sicht schöne Gewinne einfahren zu können.

Der Artikel Microsofts Aufstieg zum wertvollsten Unternehmen der Welt: 3 wichtige Lektionen für uns Aktionäre ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Apple, Nvidia und Microsoft. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple, Microsoft und Nvidia.

Aktienwelt360 2024