Unternehmen sehen sich zunehmend dem Druck ausgesetzt, nachhaltiger zu wirtschaften. Durch die neuen nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungs- und Berichtspflichten auf europäischer Ebene (z. B. Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) müssen sich die Führungsetagen zahlreicher Unternehmen nun intensiver mit den Nachhaltigkeitsaspekten ihrer Geschäftstätigkeit auseinandersetzen – ob sie nun wollen oder nicht. Auf lange Sicht dürfte das dazu führen, dass die Nachhaltigkeitsbemühungen der Unternehmen zunehmen und unsere Wirtschaft insgesamt nachhaltiger wird.

Kurzum: Nachhaltiges Wirtschaften ist die Zukunft! Warum also noch warten, wenn du dein Portfolio schon jetzt nachhaltiger ausrichten und mit deinem Vermögen zur Nachhaltigkeitswende beitragen kannst? Je nach Risikoneigung und Renditeziel gibt es ganz verschiedene Anlagemöglichkeiten …

Von Green Bonds und Social Bonds

Der Markt für grüne und soziale Anleihen wächst seit Jahren rasant. Die Papiere, die zur Finanzierung von ökologischen und sozialen Projekten ausgegeben werden, sind bei Investoren sehr gefragt – Überzeichnungen sind hier derzeit eher die Regel als die Ausnahme. Wie herkömmliche Anleihen haben sie normalerweise eine bestimmte Laufzeit und einen festen Zinssatz. Waren sie ursprünglich noch professionellen Investoren und Staaten vorbehalten, sind sie nun auch für Privatanleger verfügbar.

So hat zum Beispiel der Energiekonzern E.ON (WKN: ENAG99) vor ein paar Monaten ein Papier mit Laufzeit bis 2028 und einem Zins von 3,5 % auf den Markt gebracht, das bereits ab einer Stückelung von 1.000 Euro handelbar ist. Nach den Leitzinserhöhungen der EZB sind die Renditen für europäische Anleihen insgesamt wieder gestiegen. Deshalb bieten sich auch für Kleinanleger nun Chancen, in eine klimafreundliche Zukunft zu investieren und dabei Renditen von 4 % oder mehr zu erzielen.

Wenn man über nachhaltige Anleihen in große Unternehmen und Projekte investiert, ist das Risiko eher gering. Allerdings lohnt es sich, vor dem Kauf einen Blick in die Produktprospekte und SPO-Bewertungen zu werfen, um zu überprüfen, ob die Bonds den eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen.

Aktiv oder passiv gemanagte Aktienfonds

Wer eine stattlichere Rendite anstrebt und bereit ist, ein etwas höheres Risiko in Kauf zu nehmen, kann in nachhaltige Aktienfonds investieren. Eine Möglichkeit besteht darin, auf passive Fonds wie ETFs zu setzen, zum Beispiel mit den Schwerpunkten Biodiversität, Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft usw. Auch hier sollte man sich denn mitunter sind solche ETFs bei näherem Hinsehen doch weniger grün, als man vermuten würde.

Alternativ dazu gibt es eine ganze Reihe von aktiv gemanagten Fonds, die bei der Aktienauswahl besonders auf ökologische, soziale oder governancebezogene Kriterien achten. Oftmals lässt sich mit aktiv gemanagten Fonds ein größerer Impact erzielen als mit ETFs. Der Nachteil liegt jedoch in den vergleichsweise hohen Kosten.

Bei nachhaltigen Fonds besteht – wie bei anderen nachhaltigen Anlageklassen auch – das Risiko von Greenwashing. Deshalb empfiehlt es sich, auf Fonds zu setzen, die nach anerkannten Standards zertifiziert sind oder ein renommiertes Siegel tragen. Das FNG-Siegel ist als Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum eine gute Orientierungshilfe. Auf der zugehörigen Website ist eine Liste mit den Fonds zu finden, die das FNG-Siegel 2023 tragen.

Nachhaltige Crowdinvestments

Die dritte Möglichkeit ist das Crowdinvesting. Es gibt zahlreiche Plattformen, die sich auf nachhaltige Projekte oder Start-ups spezialisiert haben. Zu nennen sind hier etwa wiwin, ecoligo oder GLS Crowd. Anleger können mit überschaubaren Beträgen von mehreren hundert Euro in oftmals kleinere Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial investieren, die mit ihrer Tätigkeit einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten. Auch Investitionen in Windparks und Solaranlagen sind über solche Plattformen möglich.

Mit Crowdinvestments lässt sich in der Regel eine Rendite von 5 bis 7 % p. a. erzielen. Allerdings handelt es sich um eine eher riskante Anlageform, weil die Unternehmen oft noch nicht am Markt etabliert sind und ihr zukünftiger Erfolg sehr ungewiss ist. Im schlimmsten Fall droht ein Totalverlust des investierten Kapitals. Trotzdem können sich nachhaltige Crowdinvestments für Anleger eignen, die die Projekte bzw. Unternehmen, die sie unterstützen möchten, aktiv selbst auswählen wollen.

So oder so gibt es beim nachhaltigen Investieren nun mal kein Patentrezept. Welche nachhaltigen Investments für dich infrage kommen, hängt unter anderem davon ab, was du selbst unter Nachhaltigkeit verstehst und welche Prioritäten du setzt. Jedenfalls besteht in der Fachwelt Konsens darüber, dass Nachhaltigkeit nicht zulasten der Rendite gehen muss. Ein Grund mehr, jetzt aktiv zu werden und mit dem eigenen Vermögen einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu leisten!

Der Artikel Nachhaltigkeit ist die Zukunft: 3 nachhaltige Anlagemöglichkeiten im Überblick ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Franziska besitzt keine Aktien von E.ON. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Autor: Franziska Eggert, beitragende Investmentanalystin


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