Insgesamt gesehen war 2024 sicherlich ein sehr gutes Börsenjahr. Denn sowohl unser DAX als auch Nasdaq und Dow Jones erreichten im Jahresverlauf allesamt neue Höchststände. Doch unter den einzelnen Werten gibt es aber auch Aktien, die derzeit so etwas wie eine Schwächephase durchleben.

So wie beispielsweise der deutsche IT-Dienstleister Bechtle (WKN: 515870) und der amerikanische Sportartikelhersteller Nike (WKN: 866993), die ihre Investoren im Moment nicht gerade glücklich aussehen lassen.

Es könnte aber bei beiden Aktien die Hoffnung geben, dass sie schon im nächsten Jahr wieder zu den Gewinnern an der Börse zählen. Grund genug für uns, beide Titel heute einmal kurz unter die Lupe zu nehmen.

Kursrückgang eventuell übertrieben

Wenn man sich den Aktienkursverlauf der Neckarsulmer Firma Bechtle anschaut, könnte man glatt denken, dass das Unternehmen in ernsthaften Schwierigkeiten steckt. Stolze 31 % ging es hier seit Anfang des Jahres bis heute mit der Notierung nach unten.

Nun gut, die letzten Quartalszahlen fielen etwas schwächer aus. Wobei der Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 16 % niedriger ausfiel und der Umsatz nur leicht um 2 % zulegen konnte. Die Zahlen sollen sich allerdings im laufenden Quartal schon wieder stabilisieren.

Glaubt man den Experten, dann dürfte am Ende des Jahres sogar der zweithöchste Gewinn der Firmengeschichte vermeldet werden. Dies könnte für uns ein Hinweis darauf sein, dass die Bechtle-Aktie eventuell einer Übertreibung zum Opfer gefallen ist.

Man muss aber beachten, dass derzeit die Geschäfte in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich stagnieren. Weil sich vor allem mittelständische Betriebe mit Investitionen in die eigene IT zurückhaltend zeigen.

Dies könnte im kommenden Jahr aber schon wieder besser aussehen. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich gute Nachrichten hier ganz schnell positiv auf den Kurs der Bechtle-Aktie auswirken könnten.

Wer dies genauso sieht, kann sich die Papiere aktuell mit 30,94 Euro (23.12.2024) zu einem Kurs sichern, der mittlerweile über 50 % unter dem bisherigen Allzeithoch angesiedelt ist. Dabei erkennen wir ein moderates 2025er KGV von 14,3 und sehen derzeit eine anfängliche Dividendenrendite von 2,26 %.

Bringt der neue Chef die Wende?

Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass Nike nun schon seit einiger Zeit nicht mehr mit Bestleistungen glänzt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben einer Wachstumsflaute in China machen dem weltgrößten Sportartikelkonzern vor allem auch eine stärkere Konkurrenz in den westlichen Industrieländern zu schaffen.

Zuletzt waren hier kleinere Sportschuhlabels wie On oder Hoka deutlich beliebter. Aber auch Dauerrivale Adidas (WKN: A1EWWW) konnte unter anderem mit seinen Retro-Modellen vermehrt Punkte bei der Kundschaft sammeln.

Keine Frage, Nike muss die Situation ernst nehmen und versuchen gegenzusteuern. Gelingen könnte dies vielleicht mit Elliott Hill. Denn mit dem neuen CEO hat man einen durchaus erfahrenen Firmenveteran zurückgeholt. Der 60-Jährige Hill war bereits 32 Jahre seines Lebens für Nike tätig und bekleidete dabei auch diverse Führungspositionen in Nordamerika und Europa.

Aber auch er wird natürlich eine gewisse Zeit benötigen, um die Nachfrage wiederzubeleben. Bis neue Innovationen und Produktlinien in die Läden kommen, kann es selbstverständlich etwas dauern. Und so wird Nike wohl das Geschäftsjahr 2025 (endet am 31.05.2025) noch mit einem deutlichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn abschließen.

Glaubt man den Prognosen von MarketScreener, dann soll es mit beiden Kennzahlen in den nächsten beiden Jahren aber schon wieder nach oben gehen. Als erfahrenen Investoren wissen wir aber Folgendes. Nämlich, dass an der Börse die Kurse oft schon wieder anziehen, bevor sich eine Besserung in den Quartalszahlen konkret widerspiegelt.

Und so könnte es auch bei der Nike-Aktie, die aktuell mit 76,79 US-Dollar (24.12.2024) fast 60 % (!) unter ihrem bisherigen Höchststand notiert, eventuell schon bald zu einer Trendumkehr kommen. Obwohl man beachten sollte, dass sie derzeit mit dem 29-fachen des erwarteten Gewinns für das nächste Geschäftsjahr bewertet wird.

Ich mache mir diesbezüglich aber wenig Sorgen und kann mir einen Turnaround der Nike-Papiere durchaus vorstellen. Denn wer weiß, vielleicht ist der Sportartikelgigant ja noch für die eine oder andere Überraschung gut und kann mit besseren Geschäftszahlen glänzen, als von den Experten erwartet wird.

Der Artikel Turnaround voraus: 2 Top-Aktien, die 2025 fast garantiert wieder durchstarten! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Andre Kulpa besitzt Aktien von Nike. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Bechtle und Nike.

Aktienwelt360 2024