Warren Buffett Investment TSMC: Gedankengänge zum Abverkauf des führenden Auftragsfertigers 19.02.2023, 08:08 Uhr von Aktienwelt360

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
Berkshire Hathaway Registered (B) 504,13 USD +0,87 % Nasdaq
Taiwan Semiconductor Manufacturing 277,91 USD -3,13 % NYSE Arca

Warren Buffett, der legendäre Großinvestor aus Omaha, hat mit einer überraschenden Entscheidung für Aufsehen gesorgt. Worum geht es? 

Er hat sein Milliarden-Investment beim taiwanesischen Chip-Riesen Taiwan Semiconductor Manufacturing (WKN: 909800), kurz TSMC, nur wenige Monate nach dem Erwerb fast komplett aufgelöst. Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) reduzierte den Bestand an TSMC-Aktien im vergangenen Quartal um sage und schreibe 86 %.

Im November 2022 hatte die Ankündigung von Buffetts Beteiligung von rund fünf  Mrd. Dollar zu einer kleinen Rallye der TSMC-Aktien geführt. Grundsätzlich sah man das Investment positiv. 

Vieles spricht derzeit für den führenden Auftragsfertiger der Welt. Vor allem der Technologievorsprung dürfte ein wahrer Burggraben sein. Es war Buffetts viertes Technologieinvestment und zeigte einen Sinneswandel gegenüber dem Technologiesektor. 

Vor allem die Beziehung zu Apple, das größte Investment in Berkshire Hathaway’s Aktienportfolio, könnte für einen entscheidenden Gedankenlink gestanden haben. Schließlich plant der Hersteller des legendären iPhones, künftig vermehrt eigene Chips zu designen. Hierzu würde er jedoch auf einen starken Partner in der Herstellung – wie TSMC – angewiesen sein.

Fragezeichen hinter der Transaktion mehren sich

Die Entscheidung von Buffett, der für seine Langfristanlagen bekannt ist, sorgt für Verunsicherung am Markt und wirft Fragen auf. Es ist regelrecht überraschend, dass Berkshire Hathaway eine relativ große Beteiligung in nur einem Quartal so stark reduziert hat. Dies unterscheidet sich von Buffetts bisheriger Praxis, die auf langfristige Investments und weiteren Aufstockungen basiert.

Es wird jedoch von Marktteilnehmern vermutet, dass Buffetts Entscheidung auch politische Gründe haben könnte. So hat der eklatante Mangel an Halbleitern dazu geführt, dass die Politik Milliarden in die Förderung der heimischen Chipfertigung investiert. Auch die bewusste Wahrnehmung von der Abhängigkeit von China und dessen zusehends dominantes Auftreten sorgen für einen Sinneswandel der Politik.

Erlassen wurde als direkte Konsequenz der sogenannte Chips and Science Act, der rund 280 Mrd. US-Dollar an Mitteln für die Forschung und Herstellung von Chips in Amerika bereitstellt. Europa konterte mit einem ähnlichen Programm – allerdings in einem geringeren Umfang.

TSMC steht somit unter einem gewissen politischen Druck, Werke in den USA und Europa aufzubauen. Zudem könnte für TSMC neue Konkurrenz entstehen, die vom Staat gefördert wird.

Die genauen Hintergründe von Warren Buffetts Investmentteam werden wir wahrscheinlich nicht herausfinden können. Es sei denn, ein Entscheider äußert sich zu dieser Thematik öffentlich. Das wiederum ist aber in der Vergangenheit so gut wie nie passiert.

Zurück zum Bewährten

Obwohl Buffetts Einstieg bei TSMC einige Analysten überrascht hat, so ist seine Entscheidung, das Investment fast vollständig aufzulösen, nur konsequent. Schließlich hat Buffett eine bekannte Scheu gegenüber Tech-Werten und setzt seit Langem lieber auf traditionsreiche US-amerikanische Unternehmen.

Kann man Warren Buffett noch vertrauen?

Die Frage, die man sich stellen sollte, ist, ob man Warren Buffetts Investmentteam noch trauen kann. Wer in so kurzer Zeit eine Investmentidee verwirft, der könnte einiges nicht berücksichtigt haben.

Ein politisches Risiko war zum Zeitpunkt des Investments längst bekannt. Auch hätte man davon ausgehen können, dass in Zukunft mehr Wettbewerb entstehen könnte.

Darauf würde ich aber nicht unbedingt wetten. Schließlich besitzt TSMC echte Wettbewerbsvorteile aufgrund seines Technologievorsprungs. Und die Taiwanesen dürften auch ein Profiteur des Chips-Acts sein, indem sie in Amerika neue Werke bauen.

Das wiederum könnte ein teures Unterfangen werden. Ob diese Investitionen am Ende die Rendite drücken, bleibt abzuwarten. Vielleicht war es genau dieser Sachverhalt, der Zweifel entstehen ließ.

Auch wenn der Abverkauf der TSMC-Beteiligung kein gutes Signal an die Investoren ist, so würde ich das weder als Negativsignal für die TSMC-Aktie werten noch als einen Vertrauensverlust an Warrens Team.

Der Artikel Warren Buffett Investment TSMC: Gedankengänge zum Abverkauf des führenden Auftragsfertigers ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Frank Seehawer besitzt Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing und Berkshire Hathaway. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway.

Aktienwelt360 2023

Autor: Frank Seehawer, Investmentanalyst


Jetzt den vollständigen Artikel lesen

Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter aufwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 0,23
Hebel: 18
mit starkem Hebel
Ask: 0,72
Hebel: 6
mit moderatem Hebel
Smartbroker
UBS
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: UQ35MU UM4KGU. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer