Wer kennt das nicht? Beim Anmeldevorgang auf einer Internetseite fällt uns auf, dass wir unser Passwort vergessen haben. Die Lösung ist ja nicht, ein einziges Passwort für alle möglichen Accounts zu verwenden, sondern verschiedene und dann auch noch sichere. Da kann es schnell passieren, dass wir den Überblick verlieren und uns nicht mehr direkt anmelden können.
Dieses Problem ist weit verbreitet. Eine erst kürzlich durchgeführte Untersuchung unter US-Verbrauchern hat ergeben, dass etwa 44 Prozent der Verbraucher schon mindestens einmal einen Online-Kauf abgebrochen haben, weil sie ihr Passwort vergessen haben.
Die Lösung ist ein so genannter Passkey. Eine sichere Methode, die eine Art-Ende-zu-Ende-Verschlüsselung darstellt. Die Passkeys setzen sich aus zwei Schlüsseln zusammen. Einem öffentlichen Schlüssel und einem privaten Schlüssel. Der öffentliche Schlüssel liegt auf dem Server des Anbieters, bei dem wir uns einloggen möchten, der private befindet sich nur auf dem Gerät des Nutzers (Smartphone, Tablet oder PC).
Um Passkey verwenden zu können, müssen sich Nutzer ein letztes Mal regulär mit Nutzernamen und Passwort beim gewünschten Onlineportal anmelden. Die Anmeldedaten werden dann verschlüsselt hinter dem Passkey abgelegt und mit beispielsweise biometrischen Daten, wie dem Fingerabdruck, freigegeben.
Passkeys sind ein komplett neues Anmeldesystem, welches langfristig die klassischen Anmeldemethoden ablösen soll. Die Initiative zu dieser Technologie stammt aus der so genannten FIDO-Allianz, einem Zusammenschluss mehrerer Technologieunternehmen, wie Google, Apple, Visa, Mastercard, Amazon, PayPal und Samsung.
PayPal-Kunden aus den USA können diese Anmeldemethode für die PayPal-Dienste bereits seit Monaten nutzen. Allerdings bislang nur Nutzer auf Apple-Geräten. Nun hat PayPal angekündigt, diesen Service in den kommenden Wochen auch in Deutschland verfügbar zu machen. Dieser Service wird voraussichtlich zunächst auch nur für Apple-Kunden verfügbar sein. PayPal hat durchblicken lassen, dass Nutzer anderer Geräte, die Passkey noch nicht unterstützten, zunächst nur die Möglichkeit bekommen, sich mit einem QR-Code anzumelden.
Das begrüßen wir, da es hierzulande immerhin schon zahlreiche Banken geschafft haben, den Onlinezugriff auf die Konten der Verbraucher durch biometrische Daten zu sichern und die Nutzung dadurch stark zu vereinfachen. Uns wundert es, dass ausgerechnet die als Innovationstreiber bekannten Technologieunternehmen aus den USA jetzt erst in diese Richtung gehen, und dass es im Falle von PayPal diesen Service zunächst nur für Apple-Nutzer geben soll. Immerhin geht es in die richtige Richtung.
Die Frage ist also umso mehr: Geht die PayPal-Aktie jetzt auch in die richtige Richtung?
PayPal hat jetzt die ausgewiesene Chance auf einen nachhaltigen Ausbruch und Anstieg. Um die Aktie zu kaufen, ist es uns noch etwas zu früh, da noch einige Risiken im Chart stehen, die die Aktie erst einmal ausräumen muss. Wir erwarten, dass das Papier jetzt endlich eine saubere fünftteilige Struktur ausbaut und dann einen entsprechenden Rücksetzer vollzieht, der das letzte Tief bei 58,95$ nicht mehr unterschreitet. Erst wenn PayPal dieses Kunststück gelingt, erwägen wir einen Kauf.
Sollte PayPal allerdings jetzt schon die Luft ausgehen und frühzeitig – vor Erreichen unserer roten Box im Chart bei 72,00$ bis 78,39$, die 65,35$ unterschreiten, müssen wir mit einer Ausdehnung der Korrektur bis auf etwa 34$ rechnen. Wir sind gespannt.
Langfristig attestieren wir PayPal allerdings beste Gesundheit, auch wenn es auf dem langfristigen Chart eher aussieht, als wäre es eine Neuauflage des Platzens der Dotcom-Blase. Trotzdem müssen wir sagen, war diese heftige Korrektur nicht nur nötig, sondern auch eine gesunde Angelegenheit.
Wir erwarten, dass PayPal jetzt oder erst nach Erreichen der 34$ ein Anstieg bevorsteht, der weit über das bisherige Allzeithoch hinausgeht. Stand heute, können wir uns langfristig Kurse im Bereich unserer roten Box oben im Chart bei 567,37$ bis 685,46$ gut vorstellen. Ein ordentliches Potential, das wir uns nicht entgehen lassen wollen.
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