Die chinesischen Unternehmen XPeng und Didi gehen eine strategische Partnerschaft ein, um die Einführung von intelligenten Elektrofahrzeugen voranzutreiben. Wie der Deal von Marktteilnehmern eingeordnet wird.

XPeng wird für 5,835 Milliarden Hongkong-Dollar (744 Millionen US-Dollar) die Vermögenswerte des Didi- Entwicklungsgeschäfts für intelligente Elektroautos erwerben, wie das Unternehmen am Montag in einem Börsenbericht mitteilte. XPeng wird Stammaktien der Klasse A zu 64,03 Hongkong-Dollar pro Aktie an Didi ausgeben, was 3,25 Prozent der ausstehenden Aktien des Unternehmens entspricht. Die beiden Unternehmen wollen in den Bereichen Marketing, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Aufladen, Robotaxis und internationale Expansion zusammenarbeiten. Das geht aus Mitteilungen der beiden Unternehmen hervor.

Die Aktien von Xpeng stiegen im Hongkonger Handel um mehr als 16 Prozent, bevor sie ihre Gewinne abbauten und 11 Prozent höher schlossen. Die American Depositary Receipts (ADRs) des Unternehmens stiegen in New York vorbörslich um fünf Prozent.

Als Teil des Deals plane Xpeng die Einführung einer neuen Elektroauto-Marke in Partnerschaft mit Didi im Jahr 2024. Die Autos mit dem Projekt-Namen "MONA" würden demnach auf das Massenmarktsegment abzielen und rund 150.000 Yuan kosten – also etwa 20.000 US-Dollar. Das Unternehmen sagte, dass es nun die Zusammenarbeit mit Didi in den Bereichen Flottenmanagement, Marketing, Versicherung, Ladeeinrichtungen, Robotaxis und internationale Märkte prüfen werde. Didi könnte seinen Anteil an Xpeng auf fünf Prozent erhöhen, wenn die neue Massenmarktmarke in zwei aufeinanderfolgenden Jahren 100.000 Auslieferungen erreicht, wie es in der Vereinbarung heißt.

Bloomberg Intelligence-Analysten kommentieren den Deal wie folgt: "Xpengs Partnerschaft mit Chinas größtem Shared-Mobility-Unternehmen Didi, einschließlich der Übernahme von dessen EV-Projekt-Assets, könnte es dem Startup-Automobilhersteller ermöglichen, seine Algorithmen für das autonome Fahren zu verbessern, indem er intensive fahrzeuggenerierte Daten von Didis Mobilitätsplattform anzapft. Kurzfristig bleibt der Margendruck bestehen, doch steigende Einnahmen aus Technologiedienstleistungen und eine größere Skalierung durch eine neue Marke für den Massenmarkt könnten Xpengs ersten Jahresgewinn im Jahr 2026 unterstützen."

"Es ist eine Win-Win-Kooperation", zitiert die Financial Times Owen Chen, Analyst bei S&P Global Mobility. Und weiter: "Xpeng kann in den B2B-Markt einsteigen, indem es Autos an Didi verkauft, während Didi in Zukunft auch mehr intelligente Taxis einsetzen kann, die von anderen Autoherstellern entwickelt wurden." Xpeng habe demnach eine "sehr aggressive" Strategie verfolgt. Die Einführung der neuen Marke sei laut Chen der Versuch, das mittlere Preissegment zu erobern, eine Hochburg für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in China.


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Vor gut einem Monat hat Xpeng bereits eine 700-Millionen-Dollar-Investition von Volkswagen erhalten, um gemeinsam Elektroautos für den chinesischen Markt zu entwickeln.

Didi wurde einst als nationaler Champion in China gefeiert, der Uber aus dem Land drängte. Nachdem chinesische Aufsichtsbehörden Untersuchungen zur Sicherheit seiner Daten eingeleitet hatten, wurde die Aktie 2021 von der New Yorker Börse genommen.

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

 


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