Zoom hat die Prognosen übertroffen und stellt höhere Jahreszahlen in Aussicht. Gelingen soll dies mit neuen Produkten und einem neuen Fokus - und natürlich auch mit KI.

Der Aktienkurs von Zoom ist im außerbörslichen Handel nach US-Börsenschluss um bis zu acht Prozent hochgeschnellt, nachdem der Videokonferenz-Anbieter mit seinen Zahlen für das abgelaufene Quartal die Erwartungen übertroffen hat. Auch die Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr wurden heraufgesetzt.

Zoom rechnet jetzt mit einem Jahresgewinn pro Aktie von 4,63 bis 4,67 US-Dollar bei einem Jahresumsatz von bis zu 4,5 Milliarden US-Dollar. Von Refinitiv befragte Analysten hatten lediglich mit 4,30 US-Dollar je Aktie Gewinn und 4,49 Milliarden US-Dollar Umsatz gerechnet. Erreichen will Zoom die Umsatzsteigerung durch einen stärkeren Fokus auf Unternehmenskunden, während das Geschäft mit Privatkunden aufgrund der immer stärkeren Konkurrenz durch Unternehmen wie Microsoft stagniert.

Der Plan von Zoom, das Wachstum stärker anzukurbeln, hängt von der Erweiterung seiner Tools für große Unternehmen ab, wie Telefonplattformen, Kundendienstsysteme, Kalenderanwendungen und Chat-Funktionen, die durch Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) vorangetrieben werden. Das Unternehmen hat in das KI-Startup Anthropic investiert und angekündigt, dass es das Arbeitsplatz-Kommunikationstool Workvivo übernehmen wird.

Ab diesem Quartal testet Zoom ein neues Angebot, bei dem sich Kunden eine Zusammenfassung ihrer Videokonferenz zuschicken lassen können, die dann auch geteilt werden kann. Dies alles soll dank der KI-Tochter Anthropic möglich sein, wobei die Gespräche nicht von Zoom aufgezeichnet werden.

Eric Yuan, Gründer und CEO von Zoom, sagte gegenüber CNBC, dass das Unternehmen im Gegensatz zu einigen seiner Konkurrenten keinen "verrückten Preis" für seine KI-Funktionen zusätzlich zu der bestehenden Software verlangen wird. "Ich denke nicht, dass das den Kunden gegenüber fair ist", sagte er. Es sei besser, KI-Funktionen in bestehende Software-Services einzubauen, sagte er.

Zoom hob auch die Nachfrage nach den neuen Nicht-Video-Produkten hervor, die in Zukunft stärker zum Umsatz beitragen sollen. Zoom Phone hat jährliche Einnahmen von etwa 500 Millionen US-Dollar erreicht, während das Contact Center Tool für Großkunden die Marke von 500 Abonnenten überschritten habe, sagte das Unternehmen. Während einige Kunden ihre Belegschaft reduziert haben, was sich auf die Ausgaben für Zoom auswirkte, war das Unternehmen erfolgreich beim Cross-Selling neuer Produkte, um "diese Einnahmen zu ersetzen", erläuterte das Unternehmen bei seiner Bilanzkonferenz.

Der Aktienkurs von Zoom schnellte nachbörslich bis auf 74,50 US-Dollar hoch, ein neues Jahreshoch. Im laufenden Jahr ist Zoom insgesamt allerdings nicht so erfolgreich und hat von der Rallye bei Technologietiteln nicht profitieren können. Von Jahresbeginn bis zum Börsenschluss am Montag hat die Aktie rund ein Prozent verloren.

[ignoreKi]Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion[/ignoreKi]


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