2023 könnte weltweit erstmals mehr Geld in den Solarausbau als in die Ölproduktion fließen. Eine Zeitenwende, die auch am Aktienmarkt für Chancen sorgt, glauben die Analysten von HSBC Global Research.

Laut einer Analyse von HSBC Global Research dürfte der aktuelle Boom in der Solarbranche weiter anhalten. So prognostiziert die Internationale Energieagentur IEA, dass es im laufenden Jahr global erstmals mehr Investments in die Solarbranche als in Ölproduktion geben soll.

Diese Investitionen dürften sich auch in einem Ausbau-Plus widerspiegeln: HSBC rechnet im Jahr 2023 mit 344 Gigawatt (GW) neuer Solar-Leistung. Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Plus von 44 Prozent. In vielen Ländern werden die staatlichen Ausbauziele damit sogar übertroffen, sagen die HSBC-Experten. Dieser Trend dürfte sich weiter fortsetzen und im Jahr 2026 erwarten die Experten sogar einen Ausbau von 500 GW (siehe Grafik, Quelle: HSBC Global Research).

Als Grund für diesen Boom nennen die Ökonomen vor allem den überwundenen Lieferengpass von polykristallinem Silicium. Dabei handelt es sich um einen Rohstoff, den die Photovoltaikindustrie für die Herstellung von Solarzellen benötigt. Nach einer Reihe von Handelsstreitigkeiten hat China den Versorgungsengpass kürzlich aufgelöst und eine Welle an Polysiliziumlieferungen veranlasst. In Solarindustriekreisen rechnen Akteure mit sinkenden Polysiliziumpreisen, was den Kapazitäten-Ausbau weiter ankurbeln dürfte.

HSBC-Kaufempfehlungen in der Solarbranche

Ein Profiteur des Solarbooms ist aus Sicht der HSBC-Analysten der bayrische Chemiekonzern Wacker. Das Unternehmen gehört zu den Weltmarktführern unter den Polysilizium-Herstellern. Wacker dürfte davon profitieren, dass die EU sich in Sachen Solarproduktion von China unabhängiger machen will.


Tipp aus der Redaktion: In Megatrends investieren, bevor es zu spät ist! Nur für kurze Zeit gibt es jetzt die doppelte Probezeit – 2 Monate für nur 30 Euro jetzt hier testen!


So plant die deutsche Bundesregierung etwa den Bau von 10 GW an integrierter PV-Produktionskapazität in Deutschland. Wacker Chemie konnte seinen Gewinn bereits im Jahr 2022 auf rund 1,7 Milliarden Euro im Vergleich zu 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr steigern. Dennoch hat der Kurs in den vergangenen drei Monaten knapp 11 Prozent nachgelassen und notiert aktuell bei 125,45 Euro.

Die HSBC-Experten haben das Kursziel der Wacker-Aktie von 150 auf 155 Euro erhöht und sehen die jüngste Kursschwäche als günstige Einstiegsgelegenheit für Anleger.

HSBC sieht auch Investmentchancen bei asiatischen Solarunternehmen. Hier erwarten die Analysten vor allem Potenzial bei JinkoSolar, einem chinesischen Solarzellenproduzenten, der laut HSBC mit seinem Technologievorsprung punkten kann. Auch den weltweit größte Photovoltaik-Konzern LONGi aus China sehen die Experten aufgrund seiner etablierten Modulvertriebskanäle als Profiteur des Booms.

Daneben empfehlen die Analysten das Unternehmen Flat Glass, einen chinesischen Anbieter von Photovoltaikglas, ebenso wie Sungrow, einen Hersteller von Wechselrichtern, der seinen Marktanteil in Europa gerade ausbaut.

Autorin: Mariam Misakian/mmi für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


Jetzt den vollständigen Artikel lesen