Hohe Nachfrage nach Energieträgern und vielversprechende Investments in Erneuerbare: Goldman Sachs setzt RWE auf seine Conviction List. Welche Energieaktien es ebenfalls auf die Empfehlungsliste schaffen.

Der Markt unterschätze das Ausmaß der Veränderungen, den die Investitionspläne in Erneuerbare Energien in den USA und Europa mit sich bringen dürften, schreiben die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs. Das neue Kursziel für RWE setzen sie auf 52 Euro. Vor dem Hintergrund der guten Renditeaussichten könnte der Energiekonzern seine langfristigen Ertragsziele auf dem Kapitalmarkttag im November anheben.

Die Experten sehen allerdings auch einige Baustellen für die Essener. So müsse der Konzern die unterschiedlichen Kapitalkosten im Portfolio angehen. Zudem rechnet er mit rückläufigen Gewinnen bis 2026 im nicht regulierten Bereich, etwa bei Braunkohle und Kernkraft.


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"Wir glauben, dass das Unternehmen von der sich abzeichnenden Energiekrise in Deutschland und dem verstärkten Fokus der politischen Entscheidungsträger auf die Versorgungssicherheit in erheblichem Maße profitieren wird", heißt es weiter im Bericht der Analysten, die vor allem in drei Bereichen viel Potenzial sehen.

1. Erneuerbare Energien

"Ähnlich wie bei den etablierten Unternehmen in anderen europäischen Märkten könnte RWE unserer Meinung nach einen Marktanteil von fünf bis zehn Prozent bei den inländischen Investitionen in Erneuerbare Energien erreichen: Dies könnte zu einem zusätzlichen EBITDA von ca. 1,5 bis drei Milliarden Euro über den aktuellen Plan für 2030 hinaus führen."

2. Profite aus thermischer Energie

"Wir sehen ein Aufwärtspotenzial durch die Ausweitung der Spark Spreads (Bruttomarge der Gaskraftwerke) oder durch längere Laufzeiten von Kohle-/Braunkohlekraftwerken als Teil einer strategischen Reserve. Außerdem sehen wir ein Aufwärtspotenzial durch zusätzliche Investitionen in grüne Wasserstoffturbinenanlagen oder Biomassekraftwerke."

3. Möglicher Spin-Off des Braunkohlegeschäfts

"Auch wenn sich der Fokus der Bundesregierung verlagert haben mag, sind wir der Ansicht, dass die Ausgliederung der Braunkohle-Aktivitäten (über die auf der kommenden Hauptversammlung abgestimmt werden soll) nach wie vor ein Instrument ist, um diese Aktiva als Teil einer strategischen Reserve (zur Unterstützung der Versorgungssicherheit) zu betreiben und gleichzeitig Kapital zur Unterstützung des inländischen Investitionsplans von RWE freizusetzen."

Neben RWE sieht Goldman auch bei anderen europäischen Energieaktien starkes Aufwärtspotenzial. Enel (Italien) und Engie (Frankreich) schaffen es ebenfalls auf die Conviction List. Bei beiden Werten sehen die Analysten Renditen von 60 Prozent zum aktuellen Niveau.

Den spanischen Erneuerbaren-Spezialist Solaria Energia y Medio Ambiente stufte Goldman von Neutral auf Kaufen hoch - Abstand zum Kursziel: fast 50 Prozent! Beim portugiesischen Energiekonzern EDP beträgt das Kurspotenzial laut Goldman-Analysten immerhin gut 20 Prozent.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion


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