Grün angeschmiert: Jetzt wird es schmutzig: Greenwashing bei großen deutschen Fondsgesellschaften 18.10.2022, 11:51 Uhr von Wallstreet Online

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
Deutsche Bank 32,86 EUR +2,14 % Quotrix Düsseldorf
DWS Group 53,45 EUR -1,25 % L&S Exchange

Umweltorganisationen decken auf: sogenannte Net Zero Asset Manager, die sich verbindlich zu den Zielen des Pariser Abkommen bekennen, investieren Milliarden in Kohle, Erdgas und Öl.

Nachhaltige Geldanlagen sind im Trend: Im zweiten Pandemiejahr, also 2021, erreichten Fonds mit Fokus auf ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) in Deutschland 2,2 Billionen Euro und brachen damit alle Rekorde. Zum Vergleich: Noch 2005 sammelten nachhaltige Fonds lediglich fünf Milliarden Euro und 2015 dann 69 Milliarden Euro ein. Laut Experten erwirtschaften nachhaltige Geldanlagen zwar nicht mehr Renditen, sind häufig sogar teurer als konventionelle – und verkaufen sich dennoch besser. Kein Wunder, Werbungen von Fondsgesellschaften vermitteln potenziellen Kunden oftmals, dass sie mit einer nachhaltigen Geldanlage die Welt verbessern könnten. Dabei trifft genau das auf viele Fonds nicht zu. Das wird auch aktuell wieder sichtbar: die Umweltorganisationen Greenpeace, Urgewald und Reclaim Finance werfen großen deutschen Fondsgesellschaften Etikettenschwindel vor. So sollen die DWS, Union Investment, AGI und Deka – allesamt sogenannte „Net Zero Asset Manager“, die sich verbindlich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens bekennen – zusammen insgesamt 13 Milliarden Euro in Firmen investiert haben, die den Abbau von Kohle, Erdgas und Öl weiter vorantreiben. Nachhaltigkeit geht anders.

Erkannt hat das Problem des sogenannten Greenwashings auch die Finanzaufsicht Bafin. Vergangenes Jahr stellte sie den Entwurf einer Richtlinie vor, die Anleger vor irreführenden und schwammigen Angaben von Fondsgesellschaften schützen sollte. Fondsanbieter sollten demnach verpflichtet werden, ihre Produkte genauer zu deklarieren. Zudem sollten Fonds nur dann als nachhaltig vermarktet werden dürfen, sofern diese auch tatsächlich oder zumindest zu 75 Prozent eine nachhaltige Strategie verfolgen. „Wo ESG draufsteht, muss auch Nachhaltigkeit drin sein“, forderte Dr. Thorsten Pötzsch, Bafin-Exekutivdirektor. Doch die Ernüchterung folgte bereits im Mai dieses Jahres. Die geplante ESG-Richtlinie bleibe vorerst in der Warteschlange, sagte Bafin-Präsident Mark Branson und erklärte, wieso: „Für eine dauerhafte Regulierung ist das derzeitige Umfeld nicht ausreichend stabil.“ Kritischen Anlegern bleibt so lange also nur eins: Eigeninitiative zeigen und selbst überprüfen, was in dem (vermeintlich) grünen Fonds ihrer Wahl auch tatsächlich steckt.

(ner)

Noch ein spannender Hinweis in eigener Sache:

FAST BREAK ist nicht zu stoppen: Der neue Börsendienst aus unserem Hause hat nun die restliche Short-Position auf Tesla geschlossen. Das unglaubliche Ergebnis: 200% Performance in nur wenigen Tagen. Der Chefredakteur Stefan Klotter hat bereits die nächsten Trades ausgemacht. Erfahren Sie hier mehr.

 


Jetzt den vollständigen Artikel lesen

Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter aufwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 7,93
Hebel: 4
mit kleinem Hebel
Smartbroker
Morgan Stanley
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: MM960A MM04ET. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.
News-Kommentare
Thema
1 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
2 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
3 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
4 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
5 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
6 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
7 Deutschland und Polen wollen Partnerschaft vertiefen Hauptdiskussion
Alle Diskussionen

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer