Die KI-Revolution stellt alles auf den Kopf. Diese fünf Titel profitieren aktuell, können aber perspektivisch zu den KI-Verlierern gehören.

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) stellt bewährte Geschäftsmodelle auf den Kopf und bietet gleichzeitig phänomenale Chancen. Auf Basis von Analystenschätzungen hat das Handelsblatt ausgewertet, welche Tech-Gewinner von heute schon morgen zu den Verlierern gehören könnten.

Tesla

Die Tesla-Aktie legt aktuell eine veritable Rallye hin: Im laufenden Jahr hat sich der Kurs laut Marketscreener verdoppelt. Auch das lag am KI-Boom: "Privatanleger nehmen Tesla momentan eher als einen KI-Vertreter wahr als eine E-Auto-Story", schreiben die Analysten von Vanda Research in ihrem Report. Dabei lässt Teslas ehrgeiziges KI-Projekt – ein selbstfahrendes Auto, bei dem kein Mensch hinter dem Steuer sitzen muss – weiter auf sich warten.

Gelänge Tesla beim Autopiloten der Durchbruch, sieht die Tech-Investorin Cathie Wood große Chancen und setzt ein Kursziel von 2.000 Dollar für das Jahr 2027 – ein Plus rund 700 Prozent im Vergleich zum aktuellen Kurs. Eine steile These von Wood, dennoch verkauft ihr ARK Invest weiter Tesla-Aktien. Zum Vergleich: Das Gros der Analysten sieht die Tesla-Aktie bei 208,04 US-Dollar –  ungefähr 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs.

Alphabet

Auch die Alphabet-Aktie (Google) verbuchte seit Jahresbeginn stolze 35 Prozent Plus. Analyst Rob Sanderson von Loop Capital Markets sieht dennoch Risiken für das Geschäftsmodell: „Wir halten die Suchkonkurrenz von Microsoft für eine geringere Bedrohung als das Risiko einer Verdrängung durch Verhaltensänderungen, da Nutzer bei der Informationssuche verstärkt mit KI-Assistenten interagieren." So könnte "die KI fragen" das neue "googeln" werden.

Palantir

Die Aktie des US-amerikanische Softwareunternehmen Palantir legte im laufenden Jahr sogar rund 137 Prozent zu. Die USA sowie verbündete Länder setzen die Software des Unternehmens in den Bereichen Verteidigung, Gesundheit und anderen kritischen Bereichen ein. Dafür nutzt Palantir schon seit Jahren Aspekte von KI.

Analysten wie Rishi Jaluria von RBC Capital Markets warnen aber auch: Palantir nutze nur Aspekte, aber keine generative KI. Deshalb profitiere das Unternehmen aktuell von der Wahrnehmung als KI-Unternehmen. Sobald generative KI sich am Markt durchsetze, könne das Unternehmen Palantir zu den Verlierern der Entwicklung gehören.

Intel

Auch wenn Intel keine Nvidia-Rallye hinlegte, seit Jahresbeginn verbucht die Aktie immerhin rund 25 Prozent Plus. Das Unternehmen hofft mit KI eine Aufholjagd zu starten, etwa mit dem "Falcon Shores"-Chip, der Hochleistungsrechner und KI unterstützen soll. Analysten sind allerdings skeptisch, ob Intel seine Ziele erreichen und weiter seine Umsätze steigern kann – oder ob der Konzern in der Produktentwicklung von der Konkurrenz überholt wird.

Atlassian

Der KI-Trend hat der schwächelnden Aktie von Atlassian jüngst einen Aufwärtstrend beschert – circa ein Plus von 26 Prozent seit Jahresbeginn. Atlassian implementierte Chat GPT bereits früh in seine Aufgabenmanagementsoftware Jira. Gleichzeitig bedroht KI laut Analysenmeinungen aber das Geschäftsmodell, schließlich könne die Technik selbst und voraussichtlich zunehmend besser Software entwickeln. Sollte also durch KI die Nachfrage nach Softwareentwicklern und deren Arbeitsprozessen fallen, könnte das zu weniger Lizenzen für Kollaborationssoftware wie die von Atlassian führen.

Aktien aus den Bereichen KI und Maschinelles Lernen sind zu echten Stars an der Wall Street geworden. Doch inmitten dieses rasanten Wachstums scheint ein Name in Vergessenheit geraten zu sein: Der vergessene Halbleiter-Favorit!

(en) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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