Oracles Umsatzrückgang im gehypten Cloud-Geschäft hat für enttäuschte Erwartungen gesorgt. Nach der diesjährigen WorldCloud-Konferenz sind Analysten verhalten optimistischer gestimmt.

Vor Kurzem erst musste sich der US-Software Oracle für das verlangsamte Umsatzwachstum in seinem Cloud-Geschäft rechtfertigen: Der Umsatz mit der Cloud wuchs im abgelaufenen Jahresviertel um lediglich 30 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar. Im Quartal davor hatte der Zuwachs noch mehr als 50 Prozent betragen. Das enttäuschte die Markterwartungen, in Folge der Quartalspräsentation rutschte der Titel zunächst mit fast 14 Prozent ins Minus.

Nun hat Oracle bekannt gegeben, bis zum Geschäftsjahr 2026 einen Jahresumsatz von etwa 65 Milliarden US-Dollar erwirtschaften zu wollen. Am Donnerstag verkündete Oracles Executive Vice President Doug Kehring auf der CloudWorld-Konferenz in Las Vegas vor Finanzanalysten: Er sei zuversichtlich, dass das Unternehmen eine operative Marge von 45 Prozent bis zum Geschäftsjahr 2026 sowie ein jährliches Wachstum des Gewinns pro Aktie von mehr als 10 Prozent erreichen werde. Neu ist dieser Ausblick nicht, sondern entspricht Oracles Zielen aus dem vergangenen Jahr.

Enttäuschte Erwartungen, solides Geschäftsmodell

Allerdings scheint der Negativ-Hype um Oracle zuletzt mehr die Folge überzogener Erwartungen gewesen zu sein. Zum einen baut Oracle seine Infrastruktur im zukunftsfähigen Cloud-Geschäft massiv aus. Die Einnahmen aus den Cloud-Services und dem Lizenzsupport machen zusammen bereits 77 Prozent vom Konzernumsatz aus. Zum anderen wurde letzte Woche bekannt, dass das Unternehmen seine Kooperation mit Microsoft im Cloud-Geschäft ausbaut. Oracles 430.000 Firmenkunden sollen bald im Rahmen einer Multi-Cloud-Lösung ihre Datenbanken in Microsofts Cloud-Computing-Plattform Azure integrieren können.

Das berücksichtigen auch Analysten, die wieder optimistischer auf den Konzern blicken. Jefferies Equity Research sieht die Stärke von Oracle in der umfassenden Angebotsbreite von Hardware, Software sowie Dienstleistungen. Das berge Leistungs- und Preisvorteile im Cloud-Bereich. Die Ziele für 2026 erscheinen dem Analysehaus zudem im Hinblick auf die wachsende Bedeutung des Cloud-Geschäfts konservativ. Jefferies gibt ein Kursziel von 145 US-Dollar aus und belässt die Empfehlung auf Kaufen. Auch die Deutsche Bank belässt die Empfehlung auf Kaufen und sieht das Kursziel allerdings bei 135 US-Dollar.

Das Berenberg Research ist etwas vorsichtiger und belässt die Empfehlung auf Halten, hebt aber das das Kursziel für Oracle auf 110,00 US-Dollar an. Laut Einschätzung von Berenberg Analyst Nay Soe Naing gibt die Entwicklung rund um KI dem Softwarehersteller Rückenwind. Aktuell notiert die Oracle-Aktie bei 109 US-Dollar. Das mittlere Kursziel liegt laut Marketscreener bei 129 US-Dollar.


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Autor: (ck) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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