Nach einer Phase sinkender Renditen wird sich der europäische Erneuerbare-Energie-Sektor erholen, sind Analysten von Goldman Sachs überzeugt. Diese Titel seien besonders vielversprechend.

Der Markt übersieht eine Reihe europäischer Aktien aus dem Erneuerbare-Energien-Sektor, sagen Analysten der US-Großbank Goldman Sachs. Sie gehen davon aus, dass es in der Branche von nun an wieder bergauf geht. "Der Markt hat den starken Umsatzanstieg von Projekten zur Speicherung erneuerbarer Energien übersehen", erklärt Alberto Gandolfi, Leiter des European Utilities Research Teams von Goldman. "Was früher sechs Prozent, vielleicht 6,5 Prozent Rendite waren, sind jetzt acht 8 Prozent", betonte er in einem Interview zum Thema. "Und es gibt sehr gute Aussichten, diese Renditen mindestens für die nächsten 18 Monaten aufrechtzuerhalten. Acht wäre also die neue Sechs."

Die Favoriten der Goldman-Analysten bestehen allerdings nicht ausschließlich aus Erneuerbare-Energie-Unternehmen. Es finden sich einige Energiekonzerne, die einen Teil ihres Stroms aus fossilen Energiequellen beziehen, sich aber auch im Bereich der klimafreundlichen Energien engagieren.

So auch die zwei Titel, die es sogar auf die Conviction Buy List der Banker geschafft haben. Das ist eine Liste mit Aktien, von denen sich die Goldmänner eine Outperformance versprechen. Da ist zum einen das spanische Energieunternehmen EDP, bei dem die Analysten viel Wachstumspotenzial sehen. Zwischen den Jahren 2022 und 2027 erwarten sie durchschnittlich 13 Prozent Umsatzwachstum jährlich. Am Markt sei für die Aktie hingegen " ein künftiges Wachstum nahe null einpreist."

Der zweite Titel auf der Liste ist der italienische Energiekonzern Enel: Hier rechnen die Analysten damit, dass sich das Unternehmen von Vermögenswerten im Wert von 21 Milliarden Euro trennen könnte. Dann hätte Enel "eine der stärksten Bilanzen der Branche", begründen die Analysten ihre Einschätzung.

Chancen sehen die Goldmänner auch beim dänischen Energiekonzern Orsted. Hier verweisen die Analysten auf einen verbesserten Ausblick in Bezug auf Gewinne, Leverage und Renditen. Weiterer Favorit ist das schottische Unternehmen SSE, das die Analysten wegen Investitionen in neue Projekte loben. "Wir sehen höhere Strompreise und Gewinne aus der thermischen Erzeugung, die den Cashflow des Unternehmens für Investitionen erhöhen", argumentieren sie.

Auch bei dem deutschen Energieriesen RWE übersehe der Markt laut Goldman Potenzial. "RWE gehört zu den am besten positionierten Entwicklern von Speichersystemen für erneuerbare Energien", so die Analysten. "Unser Kursziel impliziert ein Aufwärtspotenzial von 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Kursniveau." Aktuell notiert die RWE-Aktie bei rund 41 Euro. Sie hat im vergangenen halben Jahr etwa 2,7 Prozent verloren.


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wallstreetONLINE Zentralredaktion


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