Wie geht es weiter?: In Alarmstimmung: nochmal deutlich runter? Wie schlimm wird es, Herr Wilhelms? 21.03.2023, 15:15 Uhr von Wallstreet Online

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Name Aktuell Diff. Börse
Amazon 195,87 EUR -1,11 % Baader Bank
Qualcomm 152,83 EUR -1,93 % Baader Bank
DAX 24.371,73 PKT +0,74 % Ariva Indikation
S&P 500 6.901,58 PKT +0,24 % Ariva Indikation
UBS Group 36,22 EUR +1,34 % L&S Exchange

Drei Fragen, die uns sehr beschäftigen: Geht’s nochmal deutlich runter? Inwieweit ist die Bankenkrise eine Finanzkrise à la 07/08? Und: Welche Aktien kaufen bzw. verkaufen? Drei Antworten von Anlageprofi Marc Wilhelms.

wallstreet:online: Geht’s nochmal deutlich runter, Herr Wilhelms? Und wenn ja: wie schlimm wird es?

Marc Wilhelms (Foto): Ich erwarte ein schwankungsfreudiges Seitwärtsjahr, dass immer wieder Rallyes und Einbrüche von etwa zehn Prozent sieht, wobei Europa stärker als die USA bleiben dürfte. Der jüngste Rückgang im Dax war so ein Einbruch. Bis Ende April/Mitte Mai erwarte ich jetzt eine bullische Phase, die den Dax an die 16000 Punktemarke führen kann. S&P in den Bereich 4100 bis 4200 Punkte. Danach wieder schwächere Notierungen aufgrund einer zum Jahresende hin deutlich erkennbaren Konjunkturverlangsamung als mittelfristige Folge des letztjährigen Zinsanstieges.


Tipp aus der Redaktion passend zum Thema: Die Investment-Strategie von Marc Wilhelms vom Vermögensverwalter PP Asset Management ist Teil des Five Lions Zertifikats (WKN: A3G01M), mit dem Anleger von fünf verschiedenen Anlagestrategien profitieren. Ergebnis: starke Rendite und breite Diversifikation. Hier mehr erfahren!


wallstreet:online: Inwieweit ist die Bankenkrise eine (Welt-)Finanzkrise 2.0 à la 07/08?

Marc Wilhelms: Die aktuelle Bankenkrise ist nicht vergleichbar mit der Krise 2008. Aktuell sieht man keine größeren Kreditausfälle. Es geht zur Zeit lediglich um das Vertrauen in Banken aufgrund der vergleichsweise hohen Buchverluste auf ihr Anleihe- und Kreditportfolio. Diese Verluste entstehen aber durch den starken Zinsanstieg (und nicht durch wirtschaftliche Probleme der Kreditnehmer) als ein quasi automatischer Vorgang, der nur dann Probleme bereitet, wenn diese Verluste bei Abzug von Kundengeldern realisiert werden müssen. Bei einem gleichbleibenden Volumen an Einlagen "verschwinden" diese Buchverluste automatisch bei Rückzahlung der Kredite und Anleihen. In den letzten Tage sind Teile dieser Buchverluste durch den starken Zinsrückgang übrigens genauso schnell "automatisch" verschwunden, wie sie entstanden sind.

wallstreet:online: Welche Aktien bieten sich jetzt zum Zukauf an? Welche sollte man auf keinen Fall anfassen?

Marc Wilhelms: Die UBS ist nach der Zwangsehe mit der Credit Suisse ein klarer langfristiger Kauf, da die UBS jetzt den Schweizer Markt fast alleine bearbeiten kann. In einer "normalen" Welt, wäre eine solche Fusion kartellrechtlich niemals erlaubt worden, weil sie der UBS eine solch überragende Marktstellung ermöglich mit extrem positiven Folgen für die eigenen Margen.

Außerdem haben wir das ganze Jahr über Automobilwerte in Deutschland aber auch in den USA auf der Kaufliste. Die Branche hat immer noch Lieferprobleme, was aber weiterhin dazu führt, dass die auslieferbaren Automobile mit einer sehr hohen Marge an den Kunden gebracht werden können. Bewertung und Dividendenrendite sind extrem attraktiv.

Meiden tun wie weiterhin die großen Technologiewerte insbesondere wenn sie ein extrem margenschwaches Geschäft wie Amazon bei einer gleichzeitig extrem hohen KGV Bewertung ausweisen. Ausnahmen im Technologiebereich sind einzelnen Chipwerte etwa Qualcomm.

wallstreet:online: Herr Wilhelms, vielen Dank für Ihre Antworten!

Die Fragen stellte Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion


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