Während der Hochphase der Pandemie schloss die Europäische Union langfristige Lieferverträge für Corona-Impfstoffe mit dem Unternehmen BioNTech aus Mainz ab. Niemand konnte voraussehen, dass zwei Jahre später der Bedarf signifikant sinken würde. Nun stellt sich die Frage, wofür im aktuellen Jahr noch 900 Millionen Dosen Corona-Impfstoff gekauft werden sollen, wenn laut Lauterbach die Pandemie offiziell beendet ist.

In letzter Zeit haben die EU-Mitgliedstaaten verstärkt Druck auf Brüssel ausgeübt, die geschlossenen Lieferverträge mit BioNTech erneut zu überprüfen und gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen. Berichten zufolge ist dies nun geschehen und es wird voraussichtlich eine Reduzierung der Liefermengen geben. Eine offizielle Ankündigung hierzu soll noch in dieser Woche erfolgen.

Reduzierung der Liefermengen: Neue Vereinbarungen mit BioNTech

Gemäß einem Bericht von „tagesschau.de“ ist geplant, die Liefermengen um etwa e ein Drittel zu reduzieren. Im Gegenzug soll die Frist für den Kauf der Impfstoffe um weitere 4 Jahre verlängert werden. Zusätzlich wird BioNTech voraussichtlich eine Entschädigung für nicht gelieferte, aber ursprünglich bestellte Impfstoffdosen erhalten. Pfizer äußerte sich in einer separaten Erklärung und betonte, dass die geänderte Vereinbarung das Engagement der Unternehmen zeige, bei der Bewältigung der aktuellen öffentlichen Gesundheitsbedürfnisse zusammenzuarbeiten und gleichzeitig die Grundsätze der ursprünglichen Vereinbarung zu respektieren.

Andernfalls hätte sich BioNTech wahrscheinlich nicht auf den neuen Deal eingelassen. Die ursprünglichen Vereinbarungen werden nun anscheinend etwas gestreckt, aber letztendlich dürfte das Ergebnis sehr ähnlich ausfallen.

450 Millionen Dosen statt 900 Millionen: Lieferplan für 2023

Für das Jahr 2023 soll statt der ursprünglich zugesagten 900 Millionen Dosen nun nur noch die Hälfte, also 450 Millionen Dosen, geliefert werden. Im März forderten die Gesundheitsminister Bulgariens, Polens, Litauens und Ungarns in einem gemeinsamen Schreiben an die EU-Kommission, insbesondere mit Pfizer über Zahlungen für nicht gelieferte Impfstoffe zu verhandeln und die Anzahl der vertraglich vereinbarten Dosen erheblich zu reduzieren.

Börsennews-Redaktion intern / pr