Elon Musk hatte monatelang beteuert wegen der Twitter-Übernahme keine weiteren Tesla-Aktienpakete zu verkaufen, doch schon im August verkaufte Musk Aktien im Wert von 6,9 Milliarden Dollar. Nun schlug er plötzlich wieder ein Paket los, diesmal im Wert von 3,95 Milliarden Dollar. Ob dieser Verkauf von langer Hand geplant war oder jetzt spontan vollzogen wurde, um angesichts des fallenden Tesla-Kurses einen weiteren Wertverlust zu verhindern, ist nicht bekannt.

Elon Musk in Bedrängnis

Der fallende Tesla-Kurs ist allerdings nicht die einzige Sorge die der neue Twitter-CEO momentan hat und wahrscheinlich auch nicht seine kleinste. Tesla Shareholder scheinen zusehends besorgt, ob sich Musk zusehends verzettelt, nach dem er zur Übernahme Twitters gezwungen war. Wie viel Zeit und Energie bleibt hier noch für Tesla, ein Projekt, das bisher eigentlich einen Großteil von Musks Hingabe und Kreativität verlangt hat? Wenn man sich die momentanen Ereignisse bei Twitter anschaut, wie es scheint: nicht viel.

Twitter in Schieflage

Wie Musk die Übernahme finanziert hat ist nicht ganz klar, sicher ist aber, dass Twitter Verluste macht, nicht erst seit gestern, aber durch die jährlichen Zinszahlungen aufgrund der Übernahme, sind mindestens 1,2 Milliarden jährlich abzuleisten. Eine große Summe für ein Unternehmen, das bislang doch immer wieder Probleme hatte profitabel zu wirtschaften. Wie Musk nun selbst in seiner ersten Ansprache an die (verbliebenen) Twitter-Mitarbeiter bemerkte, sei ein Bankrott nicht mehr ausgeschlossen. Nach dieser Ansprache verließen überraschenderweise weitere Topmanager die Firma, obwohl die zu den wenigen gehörten, die öffentlich zu Musk standen. Auch die Verbraucherschutzbehörde FTC wurde auf den Plan gerufen und schickte eine scharfe Warnung an Twitter.

Neue Lösungen, neue Probleme

Dazu hat Musk Ärger mit seinem neuesten Versuch Twitter mehr Profit zu verschaffen: Sein Abo-Modell für die Verifikation eines Accounts, dass laut Experten höchstwahrscheinlich die Abhängigkeit von Werbeeinnahmen nicht reduzieren kann und massive Content Moderation und Brand Safety Probleme mit sich führen könnte, hat dazu geführt, dass eine Vielzahl an täuschend echten Fake-Accounts von Prominenten und Unternehmen, inklusive Tesla selbst, aufgetaucht sind. Leider haben die erfahrenen Twitter Executives für diese Bereiche das Unternehmen mittlerweile verlassen.

Risiken für Tesla

Wie man sieht scheint sich Elon Musk wirklich einen großen Haufen an neuen Problemen aufgehalst zu haben, die nicht nur seine Zeit verstärkt in Anspruch nehmen, sondern potentiell auch, und das ist wohl die größte Sorge der Anleger, sondern auch sein Vermögen. Tesla steht mittlerweile auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2021 und mit dem stark defizitären Wirtschaften bei Twitter stellt sich natürlich die Frage ob Musk sein Versprechen keine weiteren Aktienpakete zu versilbern nicht noch ein drittes Mal brechen muss. Es ist natürlich schwer zu sagen, was das für Tesla bedeutet, an sich ist der Autobauer immer noch sehr gut aufgestellt, aber Musks Twitter- Abenteuer scheint sich inzwischen zu einem recht konstanten Störfeuer mit relativ ungewissem Ausgang zu entwickeln.

/ts