Oracle veröffentlichte gestern Abend die neuen Quartalszahlen und nun lassen die Analysten der Credit Suisse mit einer neuen Einstufung von sich aufhorchen! 

Oracle hat sicher den Einen oder Anderen Kunden mit seinen “inflationsbedingten” Preiserhöhungen verärgert. Nicht so allerdings die Analysten, die gestern gespannt auf die Quartalszahlen am Abend gewartet haben.

Schon gestern blickte Oracle auf ein gutes Geschäftsjahr zurück mit dem stärksten währungsbereinigten Wachstum, allerdings blieben die Ergebnisse hinter den Umsätzen zurück. Trotzdem vertrauten viele auf ein Wachstum aus eigener Kraft, als Kursziele wurden z.B. im Hause Jefferies 80, bei Barclays 82 Dollar ausgegeben. Das schien sich durch die gestern Abend erschienenen Quartalszahlen fundamental zu ändern!

Die neuen Quartalszahlen

Oracle feierte ein kräftiges Umsatzplus um 18 Prozent auf 11,45 Milliarden US-Dollar, auch bedingt durch den Zukauf der auf Gesundheitsvorsorge spezialisierten Software-Firma Cerner. Allerdings ließen erhöhte Betriebskosten den Gewinn um rund 37 Prozent einbrechen, der lag nun bei 1,55 Milliarden US-Dollar. 

Diese erhöhten Kosten sind in der Tech-Branche momentan nichts ungewöhnliches, wie so viele andere musste auch Oracle im August größere Entlassungen ankündigen, 1 Milliarde soll hiermit eingespart werden können. Auch der unmittelbare Konkurrent SAP fühlt sich “inflationsbedingt” dazu verpflichtet die Preise anzuheben. Der Preisdruck nimmt zu. 

Investierte Oracle-Anleger hoffen, dass der Konzern seine Margen aus eigener Kraft steigern kann. Da dürften ihnen die herausragenden Ergebnisse der Dienstleistungen im Cloud-Segment gerade richtig kommen. Dazu kann Oracle nun im Segment SAAS (Software-as-a-Service) weltweit zur Nummer zwei heranwachsen. Die Umsätze mit Cloud-Services und Lizenzsupport stiegen insgesamt um 14 Prozent. Ohne die momentane Stärke des Dollars wäre der GAAP- und Non-GAAP-Gewinn um 8 Cent höher pro Aktie ausgefallen im 1. Quartal. 

Oracle

Was sagen die Analysten?

Nun kommt der Hammer nach diesen Quartalszahlen: Wie der Analyst Philip Winslow schrieb hebt die Schweizer Bank Credit Suisse das Kursziel nun anhand dieser Ergebnisse auf sagenhafte 115 US-Dollar und die Einstufung auf Outperform! Während Barclays und Jefferies die Kursziele bei je 82 bzw. 85 Dollar belassen, hob auch die Deutsche Bank das Kursziel auf 110 Dollar. 

Das sind natürlich interessante Entwicklungen für viele Anleger, während gestern der Kurs nachbörslich im Anschluss an die neuen Zahlen kaum stieg, wird es möglicherweise sehr spannend, was heute noch alles passiert. 

/ts

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