Profitiert Freenet vom Verkauf von MediaMarktSaturn (Ceconomy) an JD?
Die Antwort lautet NEIN!
Freenet hat 2018 rund 277 Mio. € für etwa 9 % von Ceconomy gezahlt, zu einem Preis von 8,50 € je Aktie. Dieser Kaufpreis wurde als Finanzanlage aktiviert (Buchwert) und in den Folgejahren aufgrund von Kursverlusten zum Bilanzstichtag regelmäßig auf den niedrigeren Zeitwert abgeschrieben. Bereits zum 31.12.2018 lag der Buchwert der Beteiligung deutlich unter dem Einstandswert, etwa bei 104,4 Mio. €
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Relevanter ist der zum Verkaufszeitpunkt (2026) angesetzte Zeitwert: Da Freenet die Beteiligung vermutlich regelmäßig zum Aktienkurs bewertet hat, wurde der ursprüngliche Kaufpreis von 2018 bilanziell bereits durch Wertberichtigungen verringert.
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Beim Verkauf der Anteile in 2026 wird bilanziell der Unterschied zwischen aktuellem Buchwert (nicht ursprünglicher Kaufpreis) und Verkaufserlös als Ertrag oder Verlust verbucht.
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Liegt der Verkaufskurs (z. B. den aktuellen 4,60 € je Aktie für die Übernahme) über dem aktuellen Buchwert, ergibt sich ein Buchgewinn.
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Da die Aktie jahrelang unter dem Einstandskurs notierte, wurde der größte Teil des Wertverlusts über die vergangenen Jahre bereits in der Bilanz verarbeitet.
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Für die Bilanz 2025 bedeutet das:
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Die wesentlichen Wertverluste aus dem überhöhten Einstiegspreis 2018 wirken seit Jahren negativ auf die Eigenkapitalentwicklung.
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Im eigentlichen Verkaufsjahr (voraussichtlich 2026) ist die bilanzielle Auswirkung kleiner als die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis, da der Buchwert bereits massiv angepasst wurde. Der Verkauf wird das Eigenkapital je nach aktuellem Buchwert leicht erhöhen oder senken – der historische Fehlkauf schlägt sich dagegen schon in den Vorjahren nieder.
Zusammengefasst: Der Fehlkauf 2018 hat über die vergangenen Jahre die Bilanz belastet. Der Sondereffekt aus dem geplanten Verkauf 2026 resultiert nicht mehr aus der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis, sondern aus der Differenz zwischen aktuellem Buchwert und Verkaufserlös. Der Großteil des Wertverlusts ist daher schon vor 2025 bilanziell verarbeitet.
Die Investition war aus heutiger Sicht (Juli 2025, Angebotspreis von JD.com rund 4,60 € pro Ceconomy-Aktie) wirtschaftlich deutlich negativ für Freenet, da der ursprüngliche Einstiegspreis fast doppelt so hoch war wie der aktuelle Verkaufspreis.
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Die damalige strategische Begründung von Freenet war eine intensivierte Vertriebspartnerschaft mit MediaMarktSaturn sowie Anknüpfungspunkte im Digital-Lifestyle-Geschäft. Aus heutiger Sicht bleibt der materielle und strategische Nutzen fragwürdig, da keine nachhaltige Wertsteigerung realisiert wurde, sondern erhebliche Wertverluste eingetreten sind
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Analysten bewerteten bereits 2018 die Höhe des Preises und die Sinnhaftigkeit kritisch und bezweifelten den Nutzen für Freenet-Aktionäre, da der Kapitalabfluss hoch und die Synergien begrenzt erschienen
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