Nebenwerte

Börsenlexikon

Wie werden Aktien von Unternehmen bezeichnet, die nicht zu den Standardwerten gehören?

Nebenwerte sind Aktien von Unternehmen, deren Marktkapitalisierung im Vergleich zu den Blue-Chip-Unternehmen, also den größten und etabliertesten Unternehmen einer Branche, vergleichsweise gering ist. Im Allgemeinen werden Unternehmen, die als Nebenwerte gelten, als riskanter angesehen als Blue-Chip-Unternehmen, da sie oft noch in einer frühen Entwicklungsphase sind und weniger etabliert sind.

Die genaue Definition von Nebenwerten kann je nach Land und Region unterschiedlich sein, aber im Allgemeinen bezieht sich der Begriff auf Aktien, die nicht im Benchmark-Index enthalten sind oder die in der Regel nicht von den größten institutionellen Investoren gehalten werden. In Deutschland werden Nebenwerte manchmal auch als "Small Caps" bezeichnet, im Gegensatz zu "Mid Caps" und "Large Caps", die Unternehmen mit einer höheren Marktkapitalisierung bezeichnen.

Nebenwerte-Investment und Dreifaktoren-Modell

Das Nebenwerte-Investment bezieht sich auf die Anlage in Aktien von Unternehmen, deren Marktkapitalisierung im Vergleich zu den größeren und etablierten Unternehmen in einer Branche relativ gering ist. Diese Unternehmen gelten oft als riskanter, bieten aber auch eine höhere potenzielle Rendite. Das Nebenwerte-Investment kann eine Ergänzung zu einem diversifizierten Portfolio sein und bietet die Möglichkeit, in aufstrebende Unternehmen zu investieren. Das Dreifaktoren-Modell ist ein Konzept der modernen Portfoliotheorie und bezieht sich auf die drei Faktoren, die die Rendite von Aktienanlagen beeinflussen: Marktrisiko, Größenprämie und Wertprämie.

Das Dreifaktoren-Modell kann auch auf das Nebenwerte-Investment angewendet werden. Durch die Berücksichtigung der Größen- und Wertprämien kann ein Anleger potenziell höhere Renditen erzielen, wenn er in Nebenwerte investiert, die diese Merkmale aufweisen. Allerdings sollte ein Anleger sich auch bewusst sein, dass Nebenwerte auch höhere Risiken und eine höhere Volatilität aufweisen können, und daher sollte das Investment entsprechend diversifiziert und gut recherchiert sein.

Als Nebenwerte werden Aktien von Unternehmen, die nicht zu den umsatzstärksten eines Landes oder eines Segmentes zählen, bezeichnet. Diese Aktien sind nicht, wie die Standardwerte, in den bekannten Indizes, wie dem DAX oder dem Dow Jones, verzeichnet. Auf Grund ihrer geringeren Marktkapitalisierung befinden sich die Nebenwerte in kleineren Indizes. Dabei werden die Nebenwerte nochmal feiner in Mid Caps, Small Caps und Micro Caps eingeteilt. Allerdings gibt es keine einheitliche Definition, die es ermöglicht, die Nebenwerte genau einer Kategorie zuzuordnen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Unternehmen, die im MDAX gelistet sind, als Mid Caps zu bezeichnen. Darin sind 50 börsennotierte Firmen gelistet, die zwar noch einen hohen Börsenumsatz aufweisen, der aber geringer ist, als der vom DAX Unternehmen. Als Small Caps können Aktienunternehmen bezeichnet werden, die im SDAX gelistet sind. Diese weisen einen geringeren Umsatz auf, als die Mid Caps. Die Aktien der Nebenwerte werden weniger häufig von professionellen Analysten überprüft. Der Anteil der Eigenrecherche ist für den Investor sicherlich höher. Auch investieren institutionelle Anleger nur in geringeren Maß in Nebenwerte. Schließlich wäre ihr Market Impact höher, da die Handelsumsätze für Nebenwerte geringer sind. Auch ist der Markt illiquider, als der für Standardwerte. Demnach können Aktien schlechter verkauft werden. Die Notierungen von Mid Caps und Small Caps gelten als volatiler, als die der Standardwerte. Deswegen ist das Gewinn- aber auch das Verlustpotential höher anzusehen.

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