Das Horrorjahr 2023

Die Aktionäre von Bayer haben mit 2023 ein Horrorjahr hinter sich, während der Dax ein neues Rekordhoch verzeichnen konnte, ging es für die Aktie um ca. 20 Prozent runter. Nun hat sich der Titel inzwischen erst an der 30 Euro Linie stabilisiert und konnte sich nachhaltig Richtung 35 Euro orientieren. Anleger schöpfen neue Hoffnung. Das mittlerweile auch endlich einer der vielen Glyphosat-Prozesse in den USA gewonnen werden konnte, ist in diesen Zeiten natürlich auch ein schönes Zeichen. Nach dem Kurs-Absturz im November hat sich der Titel nun über den ganzen Dezember erholt. Die Aussichten für Bayer bleiben allerdings doch recht zwiegespalten. 

Endlich ein Sieg im Glyphosat-Desaster

Bayer hatte, wie so viele, sowieso schon mit dem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld zu kämpfen. Inflation, Energiepreisschock und damit einhergehende Zurückhaltung in der deutschen und europäischen Wirtschaft, waren wirklich ungünstig. Für Bayer selbst kam noch die Verlustserie in den Glyphosat-Prozessen, aufgrund der unseligen Monsanto-Übernahme hinzu und im November noch ein herber Rückschlag in der Medikamentenentwicklung. Bayer hatte eine zulassungsrelevante Phase-III-Studie eines Hoffnungsträgers der Medikamentensparte abgebrochen. 

Neue Gentherapie in Entwicklung

Nachdem Asundexian-Flop konnte die Medikamentensparte jetzt endlich wieder Erfolge vermelden. Bayer kommt mit den Forschungen zu einer Gentherapie gegen Parkinson voran. Zu einer Zulassung wird es noch ein Weilchen dauern, aber es ist selbstverständlich ein gutes Zeichen, dass sich das neue Medikament, in den ersten klinischen Studien wohl als gut verträglich zeigt. Parkinson ist Stand jetzt immer noch unheilbar und damit ein potenzieller Riesenmarkt, dementsprechend groß ist allerdings die Konkurrenz. 

Lohnt sich der Zukauf?

Bayer hatte vor drei Jahren erst einen Genspezialisten aufgekauft, um genau in diese Entwicklung zu investieren und hier auch gutes Geld reingesteckt. Nun forscht Bayer an momentan sechs Gentherapien in klinischen Studien. Allerdings stehen diese Forschungen immer noch recht am Anfang. Trotzdem kann dies ein Markt für neue Blockbuster-Medikamente sein. Das Pharma-Geschäft ist, wie auch CEO Bill Anderson jüngst betonte, ein Hochrisikogeschäft, mit hohen Investitionen und regelmäßigen Fehlschlägen. Aber eben auch hohen Gewinnen, wenn die Forschungen in neuen Zulassungen münden.