Die Spekulationen über den Standort für das erste europäische Werk des chinesischen Autohersteller BYD vermehren sich rasant. Währenddessen konzentriert sich BYD auf neue Partnerschaften und den Ausbau seiner Modelle-Reihe.

Erstes Werk in Ungarn

Der chinesische Elektroautohersteller BYD plant eine Expansion in Europa. Noch bis vor einiger Zeit blieb der genaue Standort des zukünftigen Werks unbekannt. Zunächst wurde berichtet, dass BYD möglicherweise das von der Schließung bedrohte Ford-Werk in Saarlouis in Betracht ziehe. Doch nun gibt es eine überraschende Wendung.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, dass BYD Ungarn als seinen ersten europäischen Standort favorisiert. Das Unternehmen selbst hat die Gerüchte noch nicht bestätigt aber auch nicht abgelehnt, sondern nur betont, dass die Standortsuche noch im Gange sei und das Unternehmen erst Ende des Jahres öffentlich darüber sprechen wird. Die ungarische Regierung hat sich bisher auch noch nicht geäußert.

Diejenigen, die glauben, dass diese Gerüchte wahr sind, weisen darauf hin, dass Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán im Oktober dieses Jahres die BYD-Zentrale in Shenzhen, China besuchte und dort den Unternehmenschef Wang Chuanfu getroffen hat. Orbán nahm auch an einem Gipfeltreffen zum zehnjährigen Bestehen des chinesischen Handelsprojekts "Neue Seidenstraße" teil, was auf eine verstärkte Zusammenarbeit hinweisen könnte.

Experten sind der Meinung, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis chinesische Automobilhersteller wie BYD dem Beispiel von Tesla folgen und Werke in Europa errichten. Deutschland hat dabei aufgrund seiner hohen Automobilkompetenz, des engen Netzwerks an Zulieferern und des Fachkräftepotenzials gute Chancen als Standort.

Lieferung nach Usbekistan und spannende Neuigkeiten

Vor kurzem hat BYD eine wichtige Partnerschaft angekündigt. Der Autohersteller wird 2.000 emissionsfreie Elektrobusse nach Taschkent, Hauptstadt Usbekistans, liefern.

Außerdem präsentierte BYD auf der Busworld 2023, die in Belgien stattfand, zwei neue vollelektrische Busse. Zusätzlich wurden zwei bereits existierenden Modelle in Europa, der BYD eBus B19 (18,75 m) und der BYD eBus B15 (15 m) exponiert. Der komplett neue 12-Meter-Bus BYD eBus B12 feiert seine Europapremiere und ist der erste Bus, der BYDs innovative Blade-Batterie-Chassis nutzt. Dies soll ein neues Maß an Sicherheit und Energieeffizienz sowie eine beeindruckende Reichweite mit sich bringen.

Ebenfalls Weltpremiere feiert der BYD-UNVI DD13 Intercity-Doppeldeckerbus, der BYDs Fachwissen in Batterie- und Chassis-Technologie mit den Fähigkeiten von UNVI im Karosseriebau und Design von Reisebussen vereinen soll.

Die Aktie von BYD

Am 08.11.2023 bewegt sich die Aktie von BYD leicht ins Minus um 0,48 Prozent auf 29,46 Euro. Die Geschäftszahlen des Unternehmens für das 4. Quartal 2023 sollen voraussichtlich am 26.03.2024 präsentiert werden.