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Temu im Kreuzfeuer 19.02.2025, 10:27 Uhr Jetzt kommentieren: 0

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Temu verändert Logistik – Preisanstieg droht durch neue US-Zölle

Händler sollen Lieferungen selbst übernehmen

Die Online-Handelsplattform Temu stellt ihre Lieferkette grundlegend um. Hintergrund sind neue Zollmaßnahmen der US-Regierung unter Donald Trump. Diese Änderungen könnten die günstigen Preise auf der Shopping-App in die Höhe treiben und einige Händler sogar zum Rückzug aus dem US-Markt bewegen.

Bisher übernahm Temu für seine chinesischen Händler sämtliche Aufgaben – von der Preisgestaltung über den Versand bis hin zum Marketing. Jetzt fordert die Plattform, dass Hersteller ihre Waren in großen Mengen eigenständig in US-Lager verschicken. Damit gibt das Unternehmen einen Großteil der bisherigen Kontrolle auf und setzt auf ein sogenanntes „Half-Custody“-Modell, in dem Temu lediglich als Marktplatz fungiert.

Preiserhöhungen und Händler-Rückzug erwartet

Noch ist das neue Modell nicht verpflichtend, aber Temu macht deutlich, dass es Händler bevorzugen wird, die sich der neuen Struktur anschließen. Langfristig plant das Unternehmen, alle US-Geschäfte auf diese Weise abzuwickeln.

Für die Händler bedeutet dies höhere Kosten. Sie verlieren die bisherigen Skaleneffekte in Versand und Logistik, die Temu geboten hat. Hinzu kommen die neuen US-Zölle, die den Transport weiter verteuern. Analysten von Bloomberg Intelligence warnen bereits vor steigenden Kosten für chinesische E-Commerce-Unternehmen wie PDD Holdings Inc., dem Mutterkonzern von Temu.

Auch die Konkurrenz bleibt nicht untätig. Shein versucht, durch Produktionsverlagerungen nach Vietnam die Auswirkungen der US-Zölle zu minimieren. Das Unternehmen bietet seinen chinesischen Lieferanten Anreize wie bis zu 30 % höhere Abnahmepreise, um dort neue Produktionskapazitäten aufzubauen.

US-Zollpolitik zwingt chinesische Händler zum Umdenken

Das Ende der sogenannten „De-minimis“-Regelung, die kleine Paketsendungen unter 800 US-Dollar bisher von Zöllen befreit hat, wird Temu und andere chinesische Plattformen hart treffen. Zwar wurde die Umsetzung der neuen Regelung vorerst verschoben, doch das langfristige Ende dieser Ausnahme ist wahrscheinlich.

Laut Schätzungen von Nomura Holdings Inc. exportierten Unternehmen wie Shein und Temu allein im vergangenen Jahr Waren im Wert von 46 Milliarden US-Dollar in die USA, um von dieser Regelung zu profitieren. Mit den neuen Zöllen könnte dieses Geschäftsmodell ins Wanken geraten.

Zusätzlich verschärft die geopolitische Lage die Situation für chinesische Exporteure. Zhao Haijun, Co-CEO von Semiconductor Manufacturing International Corp., erklärte kürzlich in einer Telefonkonferenz, dass es „sehr schwierig“ sei, aktuell Frachtschiffe zu buchen, da viele Unternehmen versuchen, ihre Produkte noch vor den neuen Zollerhöhungen in die USA zu bringen.

Temus neue Strategie könnte somit nicht nur höhere Preise für Verbraucher bedeuten, sondern auch das gesamte Geschäftsmodell der Plattform in den USA auf die Probe stellen.

Bn-Redaktion/ts
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