Was ist zu erwarten?

Im zweiten Quartal 2023 konnte Tesla, der Vorreiter im Bereich der Elektrofahrzeuge, einen Umsatz von 24,9 Milliarden US-Dollar verbuchen. Dies entsprach einer Steigerung um mehr als 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 2,7 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Tesla erreichte im zweiten Quartal 2023 mit rund 466.000 ausgelieferten Fahrzeugen einen neuen Rekord, im Vergleich zu etwa 255.000 Fahrzeugen im zweiten Quartal 2022.

Die Quartalszahlen für das dritte Quartal 2023 werden von Tesla am 18. Oktober 2023 nach Handelsschluss an der US-Börse veröffentlicht. Die Tatsache, dass Tesla immer noch vergleichsweise günstige Preise für seine neuen Fahrzeuge anbietet, ist trotz der wiederholten Preissenkungen in diesem Jahr nach wie vor bemerkenswert. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 ergab sich eine Preissenkung von 24,7 Prozent, und dennoch stiegen die Verkaufszahlen in den USA im Jahresvergleich um beeindruckende 19,5 Prozent. Möglicherweise kann Tesla zumindest teilweise aufgrund dieser aggressiven Preissenkungen beanspruchen, die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen im Allgemeinen angekurbelt zu haben. In Erwartung der Quartalszahlen dreht sich der Aktienkurs leicht ins Minus um 0,44 Prozent auf 239,68 Euro.

Sorgen wegen der Nachfrage

Bisher scheint dieser Preissenkungsstrategie von Tesla keine schwerwiegenden Probleme mit sich zu bringen, jedoch lässt sich de weitere Entwicklung der Nachfrage nicht vorhersagen. Im Falle eines Nachfragerückgangs könnte Tesla gezwungen sein, weitere Preissenkungen in Betracht zu ziehen, um die geringere Nachfrage auszugleichen. Dies könnte jedoch die Margen beeinträchtigen. Aus diesem Grund könnte die potenzielle Abschwächung der Nachfrage eine entscheidende Frage für das nächste Quartal sein.

Es ist unbestreitbar, dass der Preiskampf, der Musk angefangen hatte, den Wettbewerbsdruck auf den Rest der Automobilbranche, insbesondere auf die Hersteller in Deutschland, massiv verstärkte. Tesla hat in dieser Auseinandersetzung eine starke Position inne, da das Unternehmen im Vergleich zu den meisten anderen Automobilherstellern mehr Teile in Eigenproduktion herstellt, wodurch Tesla über einen entscheidenden Kostenvorteil verfügt. Musk scheint bisher an seinem Ziel, in diesem Jahr 1,8 Millionen Fahrzeuge zu verkaufen, festzuhalten. Die Frage ist nun, ob er angesichts der Ergebnisse des dritten Quartals gezwungen sein wird, seine Prognosen nach unten anzupassen.