Einmal Short, immer Short?

Michael Burry, der legendäre Investor, hauptsächlich bekannt für seine äußerst profitable Short-Position in der Finanzkrise 2008, musste einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Im letzten Jahr vollzog Burry eine signifikante strategische Wende, indem er seine Wetten gegen den S&P 500 und den Nasdaq 100 beendete und stattdessen gegen die Halbleiterindustrie spekulierte. Ein gewagtes Unterfangen, wie sich nun noch einmal überdeutlich gezeigt hat.

Put-Optionen gegen den ETF

Seine Investmentgesellschaft, Scion Asset Management, löste ihre Positionen in bärischen Put-Optionen auf den SPDR S&P 500 und den Invesco QQQ auf, nur um dann Puts auf 100.000 Aktien des iShares Semiconductor ETF von Blackrock im Wert von 47 Millionen US-Dollar zu kaufen. Dieser ETF hat natürlich Nvidia als eine seiner größten Beteiligungen. Der Kurs von Nvidia hatte sich über das letzte Jahr verdreifacht. Burry stellte sich wieder einmal gegen den Markt. 

Neue Positionen

Burry, der sich selbst als Value-Investor sieht, hat im vierten Quartal eine bullishe Kehrtwende vollzogen. Nachdem seine erste große bärische Wette gegen den amerikanischen Aktienmarkt erfolglos war, gab er nun seine darauffolgende Investition in Put-Optionen auf den Halbleitersektor auf, und tauchte stattdessen in eine Vielzahl von Aktien aus dem Gesundheitswesen, dem Finanzsektor und dem Technologiesektor ein. 

Burry's Zu- und Verkäufe werden immer noch von vielen Marktteilnehmern beobachtet, unter anderem durch den Kino-Hit "The Big Short" wurde er auch über die Finanzwelt hinaus bekannt. Es existieren sogar Tracker um all seine Positionen verfolgen zu können. Allerdings hat er in jüngster Zeit nicht immer sein bestes Händchen bewiesen. Seine letzten "Big Shorts" zerschellten wohl an der starken Resilienz der amerikanischen Aktienmärkte. 

Der Hype hält an

Das Narrativ hinter einer Wette gegen die Chiphersteller ist natürlich nachvollziehbar. Nvidia und AMD traden sehr sehr hoch. Nvidia erwartet einen KGV von 111,64 für das letzte Jahr, darin steckt potenziell viel Hype, allerdings haben insbesondere Tech-Werte gezeigt, dass man über längere Zeit recht hoch traden kann. Wie viel Geld in der Chipherstellung am Ende steckt, ist noch lange nicht zu erahnen und dementsprechend schwierig einzuschätzen, wann sich Bewertungen wieder normalisieren könnten.