AMD - Unternehmensportrait
Advanced Micro Devices ist ein US-amerikanischer Hersteller von Chips mit Hauptsitz in Kalifornien. Zu den angebotenen Produkten gehören CPUs, GPUs, APUs sowie EPYC Chips, welche vor allem in Notebooks, PCs und auf dem Servermarkt Verwendung finden. Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein Umsatz in Höhe von 6,7 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von 341 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Es werden weltweit etwa 11.500 Mitarbeiter beschäftigt. Die AMD Aktie ist im Nasdaq 100 und im S&P 500 gelistet.
Geschichte
Der Chiphersteller wurde 1969 zunächst unter dem Namen Sanders Association gegründet und begann mit der Produktion von integrierten Schaltkreisen, welche später die Grundlage für die hauseigenen Produkte bildeten. 1973 startete das Unternehmen die Expansion in Länder außerhalb Amerikas und 1975 wurde mit der Produktion von Chips begonnen. Im Jahr 1993 gründete AMD mit Fujitsu ein Joint Venture zur Produktion von Flash-Speichern. Diese Sparte wurde 2005 aufgrund mangelnder Profitabilität unter dem Namen Spansion als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht und fusionierte schließlich 2014 mit Cypress Semiconductors.
2006 übernahm der Chiphersteller den führenden Anbieter von Computergrafik-Chips ATI Technologies für 5,4 Milliarden US-Dollar. Als Ergebnis dieser Übernahme wurden fünf Jahre später eine neue Variante von Chips präsentiert, die Hauptprozessor und Grafikprozessor zugleich waren. Ende 2008 entschied der damalige CEO Dirk Meyer vor allem aus Kostengründen, die eigenen Fertigungsanlagen an externe Unternehmen auszugliedern. Die Fertigung der Chips wurde in den Verantwortungsbereich von Taiwan Semiconductor und GlobalFoundries verlagert. 2011 kam der Chiphersteller zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten und führte einige Kostensparprogramme und Mitarbeiterentlassungen durch. Für eine verbesserte Marktstellung auf dem Servermarkt übernahm das Unternehmen 2012 das Micro-Server Startup SeaMicro für 334 Millionen US-Dollar.
2014 stand Advanced Micro Devices unmittelbar vor der Insolvenz, da immer mehr Marktanteile an den Hauptkonkurrenten Intel Corp. abgegeben wurden. Nachdem die AMD Aktie im Jahr 2006 noch über 40 $ wert war, fiel sie im Tief 2015 auf 1,60 $. Der neue CEO Lisa Su formulierte eine neue Langzeitstrategie und konzentrierte die Produktion des Unternehmens auf drei Wachstumsmärkte für Hochleistungs- Rechen- und Grafik-Technologien: Computerspiele, Datacenter und immersive Plattformen. Unter ihrer Leitung gelang dem Konzern 2017 eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen sowie die Rückgewinnung einiger Marktanteile von Intel auf dem Servermarkt.
Durch die frühe Positionierung im Gaming/Esports-Sektor gelang es dem Unternehmen, die eigenen Grafikprozessoren als Standardausstattung für Gaming-Notebooks zu etablieren. Außerdem ist AMD der wichtigste Lieferant für die Hauptkomponenten der Next-Generation Konsolen der PlayStation 5 von Sony und der Xbox Series X von Microsoft. Auch Google setzt bei der Cloud-Gaming Plattform Google Stadia auf AMDs Grafikprozessoren In den letzten Jahren wurden die Produkte des Konzerns auch beim Mining von Kryptowährungen immer beliebter. Die Hauptkonkurrenten am Markt sind US-amerikanischen Unternehmen Intel und Nvidia.
Geschäftsbereiche
- Die Berichtserstattung erfolgt in zwei Geschäftsbereichen:
- Computing and Graphics: Grafikprozessoren (Radeon), CPUs (Ryzen) und APUs
- Enterprise, Embedded und Semi-Custom: Produkte für die professionelle Datenverarbeitung, EPYC-Chips für den Servermarkt
- Das Segment Computing und Graphics macht etwa 70 % des Gesamtumsatzes aus. Die wichtigsten Absatzmärkte sind die Vereinigten Staaten und China, die zusammen mit über 50 % gewichtet sind.
Die AMD Aktie
Die AMD Aktie ist seit 1979 an der amerikanischen Börse notiert, sie stieg zum Höhepunkt der Dotcom-Blase auf einem Kurs von 48,5 $ an und fiel anschließend bis 2015 auf 1,6 $. Mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelang der Aktie ein Turnaround. So notierte die AMD Aktie zwei Jahre nach dem Tiefstand wieder bei 15 $. Im Jahr 2019 überschritt die Aktie das Allzeithoch aus dem Jahr 2000 und stieg über 50 $. Damit gehörten die Anteilsscheine in mehreren Jahren hintereinander zu den Top-Performern im Nasdaq100.
Über drei Viertel der Aktien befinden sich in der Hand institutioneller Investoren, wovon die Vanguard Group (9,6 %), BlackRock (7 %) und Momoura Diversified (4,6 %) die meisten Anteile besitzen. Das Unternehmen schüttet keine Dividende an die Aktionäre aus und hat auch keine zukünftige Gewinnbeteiligung in Aussicht gestellt. Die Anzahl der Aktien verfünffachte sich seit 1995, was zu einer erheblichen Verwässerung führte. AMD Aktien haben in den letzten zehn Jahren haben im Durchschnitt eine jährliche Performance von 23% erreicht.