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Panzerhersteller KNDS will 2026 an die Börse 17.12.2025, 12:12 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der deutsch-französische Panzerhersteller KNDS bestätigt seine Pläne für einen Börsengang: Abhängig von den Marktbedingungen sei für 2026 eine Doppelnotierung in Paris und Frankfurt geplant, teilte das in Amsterdam ansässige Unternehmen am Mittwoch mit. Zuvor hatte bereits Bloomberg über eine bevorstehende Ankündigung berichtet und sich dabei auf eingeweihte Personen gestützt. Laut der Nachrichtenagentur peilt KNDS bei dem Börsengang eine Bewertung von rund 20 Milliarden Euro an.

Bei der Ankündigung handelt es sich bislang zwar noch nicht um formale Bekanntgabe, die häufig als "Intention to Float" bezeichnet wird, KNDS setzt damit aber bereits ein klares Zeichen. Der Konzern dürfte mit einem IPO (Initial Public Offering) auf das aktuell große Börsen-Interesse an Rüstungsaktien reagieren. "Die Zeit ist richtig und das Unternehmen bereit", wurde der neue Verwaltungsratschef Tom Enders in der Mitteilung zitiert. Enders hatte lange Jahre den Flugzeugbauer Airbus geleitet und war Anfang November zu KNDS gestoßen.

Nach KNDS-Angaben soll der Börsengang seine langfristige Wachstumsstrategie unterstützen und den Zugang zu den Kapitalmärkten erweitern. Zudem sollen die erhofften Einnahmen weitere Investitionen in industrielle Kapazitäten, Technologie und Innovation ermöglichen.

KNDS ist Produzent des von der Ukraine gegen Russland eingesetzten Panzers Leopard 2 und gilt als eines der wichtigsten Verteidigungsunternehmen Europas. Der Panzerhersteller entstand vor einem Jahrzehnt durch die Fusion von Krauss-Maffei Wegmann und dem französischen Unternehmen Nexter. Aktuell befindet sich KNDS im Besitz der deutschen Familie hinter Krauss-Maffei Wegmann und des französischen Staates.

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen über einen Gang des Rüstungsunternehmens auf das Parkett gegeben, und das Management hatte vor wenigen Monaten einen solchen Schritt für 2026 als realistisch bezeichnet. Den Informationen von Bloomberg zufolge, hat KNDS auch bereits mehrere Banken eingeladen, Angebote für die Begleitung des Börsengangs abzugeben. Eine Stellungnahme hierzu lehnte KNDS aber ab.

Unterdessen berief KNDS den früheren Finanzchef des deutschen Panzergetriebeherstellers Renk, Christian Schulz, am Mittwoch in seinen Verwaltungsrat, um den Börsengang zu unterstützen. Er bringe finanzielles Fachwissen und IPO-Erfahrungen mit, hieß es dazu. Renk war während Schulz' Amtszeit im Februar 2024 an die Börse gegangen; Ende September desselben Jahres hatte der Manager das Unternehmen nach nur gut einem Jahr aus persönlichen Gründen verlassen.

Das Börsenvorhaben von KNDS könnte nach Einschätzung von Beobachtern auch ein Dämpfer für derzeitige Spekulationen über einen Deal mit Rheinmetall sein. Wie Bloomberg bereits in der vergangenen Woche berichtet hatte, hat Rheinmetall-Chef Armin Papperger einen neuen Vorstoß für einen Einstieg bei KNDS unternommen, um so einen neuen Landverteidigungsriesen zu schaffen.

Rheinmetall hatte bereits einmal Ende 2018 Gespräche mit der Wegmann-Holding über einen möglichen Einstieg bei KNDS geführt, der Vorstoß scheiterte doch an politischen und personellen Fragen. Zuletzt waren die Spekulationen über einen Einstieg wieder hochgekocht, nachdem das Bundeskartellamt ein Gemeinschaftsprojekt von Rheinmetall und KNDS für einen neuen Bundeswehr-Kampfpanzer genehmigte./tav/nas/stk

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