Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat globale Autobauer nach ihrem China-Exposure hin analysiert. Diese Auto-Aktien sind besonders stark von China abhängig - weil sie dort produzieren oder ihre Fahrzeuge verkaufen.

Die jüngste Protestwelle in China gegen die Null-Covid-Politik der Regierung hat an den globalen Aktienmärkten für Ungemach gesorgt. Immer mehr Experten sehen ein hohes China-Exposure als Risiko an.

Tatsächlich sind viele globale Aktienunternehmen sehr stark im Reich der Mitte engagiert – besonders große westliche Autobauer sind betroffen. Analysten der US-Großbank Goldman Sachs erklären in einer Anlegernotiz: "China ist ein wichtiger Gewinnbringer für die großen globalen Automobilhersteller und ihre Zulieferer."

Die Goldmänner haben nun in einer Studie globale Autobauer hinsichtlich ihres China-Exposures untersucht. Zuerst berichtete darüber der US-Nachrichtensender CNBC.

Ein besonders hohes China-Exposure hat laut Goldman Sachs der E-Autopionier Tesla. 2021 entfielen 27 Prozent des Konzernumsatzes und 52 Prozent des gesamten Produktionsvolumens auf China. Tesla betreibt außerdem 224 Showrooms und 99 Servicezentren im ganzen Land, so die Bank.

Darüber hinaus produziert Tesla in der Gigafactory Shanghai 750.000 Autos im Jahr 2022. Diese decken nicht nur die Inlandsnachfrage, sondern werden auch noch weltweit exportiert.

Viele deutsche Autobauer haben laut Goldman Sachs ebenfalls ein sehr hohes China-Exposure. Insbesondere für Volkswagen und Mercedes-Benz ist China ein wichtiger Absatzmarkt.

Die Goldmänner schätzen, dass Mercedes in diesem Jahr 734.000 Autos in China verkaufen wird. Der Anteil Chinas am Gesamtgewinn der Stuttgarter lag 2021 bei zehn Prozent oder 3,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es nur zwei Prozent gewesen.

Volkswagen ist seit 1984 am chinesischen Markt vertreten und konnte in den letzten zwei Jahrzehnten ein jährliches Absatzwachstum von zehn Prozent verzeichnet, so Goldman. Zwischen 2019 und 2021 trug der Betriebsgewinn von VWs Joint Venture SAIC durchschnittlich 6,7 Prozent zum Gesamtergebnis des Volkswagen-Konzerns bei.

General Motors (GM) ist ebenfalls stark vom chinesischen Markt abhängig. Goldman Sachs schätzt, dass zwischen 2022 und 2024 fast die Hälfte aller weltweit verkauften Autos von GM in China hergestellt werden. Es wird erwartet, dass der Automobilhersteller im selben Zeitraum durchschnittlich 2,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr in China verkaufen wird.

Andere Automobilhersteller wie Toyota, BMW, Ford und Honda werden in dem Goldman-Bericht ebenfalls genannt. Diese produzieren zwischen 20 und 50 Prozent ihres weltweiten Fahrzeugvolumens in China.

Mehr Aktientipps gefällig? Börsianer und Informatiker Lars Wißler präsentiert jeden Sonntag seine "Aktie der Woche" - ein handverlesener Anlage-Tipp für die kommende Handelswoche. Jetzt gleich ausprobieren! HIER KLICKEN!

Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion


Jetzt den vollständigen Artikel lesen

Quelle: Wallstreet Online