Deutsche Top-Technologieaktien gesucht? Deutschland ist bekannt für Ingenieurskunst und Präzision, keine Frage. Doch wer an Technologie denkt, denkt zuerst an US-Konzerne und das Silicon Valley.
Dabei gibt es sie auch hierzulande: Innovative Technologieunternehmen, die sich weltweit einen Namen gemacht haben und in ihren Branchen führend sind. Zwei dieser deutschen Technologieunternehmen sind Nemetschek (WKN: 645290) und Infineon (WKN: 623100).
Beide haben sich als vielversprechende Anlageoptionen für Growth-Investoren etabliert, wie ihre Performance in den letzten zehn Jahren mit einem Plus von 1.800 % bzw. 435 % zeigt. Dabei zeichnen sie sich nicht nur durch ihre soliden Geschäftsmodelle aus, sondern auch durch ihre strategische Ausrichtung auf zukunftsträchtige Megatrends. Schauen wir uns mal genauer an, was diese Unternehmen so spannend macht.
Nemetschek – Bauen im digitalen Zeitalter
Nemetschek ist ein Pionier im Bereich BIM (Building Information Modeling) und hat sich darauf spezialisiert, die Bauindustrie in das digitale Zeitalter zu führen. Das Geschäftsmodell von Nemetschek basiert auf Softwarelösungen, die Architekten, Ingenieuren und Bauprofis dabei helfen, Bauprojekte effizienter zu planen, zu entwerfen und auszuführen. Mit dem klaren Fokus auf die Digitalisierung des Bauens profitiert Nemetschek deutlich von einem weltweiten Trend zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit in der Bauindustrie. Die Digitalisierung der Branche steckt dabei noch in den Kinderschuhen und birgt großes Potenzial.
Auch die beeindruckenden Wachstumszahlen unterstreichen diesen Trend. So stieg der Umsatz im dritten Quartal 2023 währungsbereinigt um 12,6 %. Das EBIT kletterte um fast 18 %. Besonders stark entwickeln sich dabei die wiederkehrenden Umsätze bzw. SaaS-Anteile. Hier lag das Wachstum mit 25 bzw. 49 % deutlich höher. Investoren können sich freuen, denn sie lieben Geschäftsmodelle, die besser planbar sind.
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung hatte Nemetschek zuletzt sogar die Umsatzprognose für 2023 angehoben. Das erwartete währungsbereinigte Wachstum liegt nun zwischen 6 % und 8 %. Die EBITDA-Marge soll am oberen Ende der bisher kommunizierten Spanne von 28 % bis 30 % liegen. Es wird ein Wachstum des wiederkehrenden Umsatzes von über 25 % erwartet, wodurch der Anteil des wiederkehrenden Umsatzes am Gesamtumsatz auf über 75 % steigen soll. Das klingt solide.
Infineon – Treiber der Elektromobilität
Infineon ist einer der weltweit führenden Halbleiterhersteller und spielt heute eine entscheidende Rolle in der Elektromobilität. Das Geschäftsmodell von Infineon konzentriert sich auf die Entwicklung von Halbleiterlösungen, die in Elektrofahrzeugen, erneuerbaren Energiesystemen und anderen elektronischen Anwendungen zum Einsatz kommen.
Das bayerische Unternehmen untergliedert sich dabei in mehrere Geschäftsbereiche, darunter Automotive mit Fokus auf Fahrzeugdigitalisierung und Dekarbonisierung, Green Industrial Power für effiziente Energieumwandlung in erneuerbaren Energien und Industrie sowie Power & Sensor Systems für Leistungshalbleiter und Sensoren in verschiedenen Anwendungen. Der Geschäftsbereich Connected Secure Systems ist darüber hinaus spezialisiert auf hardwarebasierte IT-Sicherheitslösungen und nicht-automobile Mikrocontroller für Authentifizierung, staatliche Identifikation, Zahlungssysteme und das Internet der Dinge. Infineon profitiert mit seiner aktuellen Ausrichtung somit unmittelbar von gleich mehreren Megatrends wie der Elektrifizierung des Verkehrssektors oder der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien.
Die starke Nachfrage lässt sich auch hier an den Finanzkennzahlen ablesen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2023 (Bilanzstichtag: 30. September 2023) wurde ein Rekordumsatz von 16,3 Mrd. Euro erzielt. Das operative Ergebnis erreichte einen Wert von fast 4 Mrd. Euro.
Das Wachstumstempo ist somit dynamisch. Im vergangenen Geschäftsjahr lag das Umsatzwachstum bei 14,7 % – und das in einer zyklischen Branche, die mit Gegenwind zu kämpfen hat. Langfristig sind weiterhin zweistellige Wachstumsraten realistisch. So jedenfalls sehen es die eigenen Planungen vor. Dabei sollen nachhaltig hohe Cashflows generiert werden. Die angestrebte bereinigte Free Cashflow-Marge soll zwischen 10 und 15 % liegen.
Fazit
Insgesamt zeigen Nemetschek und Infineon, dass deutsche Unternehmen durchaus an der Spitze ihrer Branche stehen können, wenn es um Zukunftstechnologien geht. Sie könnten vor allem für Wachstumsinvestoren interessant sein.
Dabei überzeugen sie nicht nur durch Geschäftsmodelle mit Wachstumsperspektiven, sondern profitieren auch von globalen Megatrends, die die Technologielandschaft in den kommenden Jahren prägen werden. Einzig ihre Bewertung sollten noch stimmen, damit auch Käufe nicht zu viel Bauchschmerzen bereiten.
Der Artikel Zukunftstechnologien Made in Germany: 2 deutsche Technologieaktien, die Growth-Investoren jetzt beobachten sollten! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Nemetschek.
Aktienwelt360 2023