shareribs.com - New York 29.01.2024 - Finanzinvestoren haben ihre Netto-Shortpositionen in US-Rohstoffen weiter reduziert. In der vergangenen Woche wurden die Gold-Longs deutlich reduziert. Die Rohöl-Longpositionen wurden ausgebaut.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben spekulative Finanzinvestoren in der Woche zum 23. Januar ihre Netto-Shortpositionen in zwölf in den USA gehandelten Rohstoffen um 13,5 Prozent auf 163.396 Kontrakte reduziert. Dabei gingen die Long-Positionen in Gold zurück, während die Short-Positionen in Sojabohnen deutlich zunahmen.

Zuletzt wurden die Netto-Longpositionen in Gold um 24 Prozent auf 76.615 Kontrakte reduziert. Die Anleger standen dabei unter dem Eindruck der sich verändernden Aussichten für die US-Geldpolitik. So hatte ein Vertreter der US-Notenbank deutlich gemacht, dass mit einer Leitzinssenkung erst in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen sei. Dennoch hielt sich der Goldpreis relativ stabil und deutlich über der Marke von 2.000 US-Dollar. Grund dafür sind die geopolitischen Herausforderungen, die Gold als sicheren Hafen wieder interessanter machen. In dieser Woche findet die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank statt. Eine Zinserhöhung ist zwar nicht zu erwarten, aber die Marktteilnehmer erhoffen sich mehr Klarheit über den weiteren geldpolitischen Kurs.

Die Anleger haben ihre Shortpositionen in Silber deutlich aufgestockt und sind nun mit 3.165 Kontrakten netto short. Auch bei Platin sind die Anleger mit 6.824 Kontrakten netto short. Auch die Netto-Shortpositionen in Palladium wurden um 4,2 Prozent auf 11.219 Kontrakte ausgebaut.

Die geopolitische Lage, die Gold stabilisiert, stützt auch den Ölpreis. Die Spannungen im Nahen Osten nehmen zu. Die Huthis im Jemen lassen sich von den Abwehrschlägen der USA und Großbritanniens nicht abschrecken, gleichzeitig weiten vom Iran unterstützte Kräfte ihre Angriffe auf US-Stellungen und deren Verbündete aus. Gestern starben drei US-Soldaten in Jordanien, mindestens 24 weitere wurden verletzt. US-Präsident Biden hat daraufhin die Rhetorik gegenüber Teheran verschärft. Zudem wächst der innenpolitische Druck auf das Weiße Haus, die Qualität der Maßnahmen zu erhöhen. Bei RBC Capital geht man davon aus, dass die jüngste Entwicklung einen Wendepunkt für die USA darstellt. Vor der Küste des Jemen wurde am Freitag ein Öltanker angegriffen. Dieser geriet in Brand, was die Risiken für die Ölproduktion verdeutlicht.

Die Anleger bauten ihre Netto-Longpositionen um 48,8 Prozent auf 134.140 Kontrakte aus.

Im Gegensatz dazu war die Entwicklung bei Kupfer schwächer. Hier wurden die Netto-Shortpositionen um 21,8 Prozent auf 30.839 Kontrakte ausgebaut. Dabei setzte der Kupferpreis seine relative Seitwärtsbewegung zuletzt fort. In der vergangenen Woche stützten Meldungen aus China über geplante Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft und den Immobiliensektor. Am Freitag wurde jedoch bekannt, dass die Gewinne der Industrieunternehmen im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge gesunken sind. In dieser Woche werden die ersten Daten für Januar erwartet. Das chinesische Neujahrsfest dürfte die Wirtschaftsaktivität in der Volksrepublik in den nächsten Tagen dämpfen.

Bei den Agrarrohstoffen gingen die Netto-Shorts in Weizen um sechs Prozent auf 64.541 Kontrakte zurück, während die Netto-Shorts in Mais um 1,8 Prozent auf 265.285 Kontrakte stiegen. Die Netto-Shortpositionen in Sojabohnen stiegen um 19,6 Prozent auf 91.842 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC