Der US-Softwarekonzern Oracle profitierte im vergangenen Geschäftsjahr von florierenden Cloud-Services und dem Aufschwung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI).

Oracle, der US-Softwarekonzern und Rivale von SAP, hat im letzten Geschäftsjahr von florierenden Cloud-Services und dem Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) profitiert. Der Umsatz stieg in den zwölf Monaten bis Ende Mai um 18 Prozent auf fast 50 Milliarden US-Dollar (46,5 Mrd. Euro). Der Nettogewinn betrug im Geschäftsjahr 2022/23 8,5 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Aktien von Oracle setzen ihren Höhenflug fort.

Am Dienstag deuten sich weitere Kursgewinne für die Oracle-Aktien an. Auf der Handelsplattform Tradegate wurden sie zuletzt zu rund 122 Dollar pro Aktie gehandelt, was einem Anstieg von fast fünf Prozent im Vergleich zum Wall-Street-Schluss am Montag entspricht und ein neues Rekordhoch bedeuten würde. Seit dem Tiefpunkt Mitte März haben die Aktien einen Kursgewinn von rund 50 Prozent verzeichnet. Oracle gehört somit zu den Profiteuren des KI-Booms, der seit einiger Zeit Investoren stark anzieht.

Analysten wie Brent Thill von Jefferies und Mark Murphy von JPMorgan lobten die guten Geschäftszahlen von Oracle und hoben das starke Wachstum der Oracle Cloud Infrastructure hervor. In diesem Bereich betreibt das Unternehmen eine eigene Cloud-Computing-Plattform, auf der Kunden ihre gesamte IT betreiben und Rechenleistung bestellen können.

Laut Larry Ellison, dem Verwaltungsratschef und Mitgründer von Oracle, nutzt auch der Grafikartenspezialist Nvidia die Recheninfrastruktur von Oracle für die Entwicklung von KI. Nvidia profitiert mit seinen schnellen Chips stark vom KI-Boom und konnte Ende Mai mit überraschend starken Geschäftszahlen weiteren Aufschwung verzeichnen. Firmenchef Jensen Huang sprach von "unglaublichen Aufträgen" für die Aufrüstung von Rechenzentren, die verstärkt auf KI-Anwendungen ausgerichtet sind.

Die Cloud-Infrastruktur-Erlöse von Oracle wuchsen im letzten Quartal um 76 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar, während die Gesamtumsätze im Cloud-Bereich um 54 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar stiegen. Dies entspricht fast einem Drittel des Konzernumsatzes in den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres.

Mit ihren Cloud-basierten Unternehmenssteuerungsprogrammen (ERP - Enterprise Resource Planning), wie Fusion und Netsuite, verzeichnete Oracle einen Umsatzanstieg von etwa einem Viertel auf rund 1,4 Milliarden Dollar. Oracle bezeichnet sich selbst als Marktführer im Bereich der Cloud-ERP-Programme und konkurriert direkt mit SAP aus Walldorf.


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