2022 war das schlechteste Jahr aller Zeiten für die Tesla-Aktie. Einige Analysten sehen nun eine Kaufgelegenheit – andere deuten die jüngsten Auslieferungszahlen als wachsendes Nachfrageproblem. Wer hat recht?

Was für ein Horror-Start ins neue Jahr: Die Tesla-Aktie macht dort weiter, wo sie in ihrem schlechtesten Jahr aller Zeiten aufgehört hat, und crashte um über zwölf Prozent am ersten US-Handelstag. Die Titel verzeichneten damit den größten Tageseinbruch seit mehr als zwei Jahren.

Die Verlustserie summiert sich damit auf fünf Monate in Folge. Das Unternehmen sieht sich mit einer geringeren Nachfrage als erwartet konfrontiert. Tesla meldete für das letzte Quartal 2022 Auslieferungen von 405.278 Fahrzeugen, weniger als von Analysten erwartet. Dennoch war dies ein Anstieg von 40 Prozent im Jahresvergleich – ein Rekord für Tesla. Elon Musks Position auf dem Twitter-Chefsessel bereitet vielen Investoren zusätzlich Kopfschmerzen.

Nach den Auslieferungszahlen zeigen sich die Analysten gespalten. Für einige trug der Produktionsanstieg dazu bei, den Auslieferungsrückstand auszugleichen. Baird-Analyst Ben Kallo, der Tesla kürzlich als Top-Pick für das Jahr 2023 bezeichnete, bekräftigt sein Outperform-Rating. Er werde im Vorfeld des für den 25. Januar geplanten Gewinnberichts ein Käufer der Aktie bleiben.

Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für Tesla von 225 auf 186 US-Dollar gesenkt, die Einstufung aber ebenfalls auf "Outperform" belassen. Der Elektroautobauer habe zwar enttäuscht, schreibt Analyst Joseph Spak. Er ist aber der Meinung, dass Tesla seinen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern weiter ausbauen werde.

JPMorgan-Analyst Ryan Brinkman stuft die Aktie nach den Zahlen weiterhin als "Sell" ein. Der Zielpreis wird von 150 US-Dollar auf 125 US-Dollar gesenkt. Brinkman geht davon aus, dass Tesla die Gewinnschätzungen für das vierte Quartal verfehlen werde. Für 2023 rechnet er nun mit einem Gewinn von 4,60 US-Dollar pro Aktie, gegenüber 4,84 US-Dollar zuvor.

Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi stuft die Aktie ebenfalls mit "Underperform" und einem Kursziel von 150 US-Dollar ein. Er geht davon aus, dass die Konsensschätzungen zu hoch seien und der Nachfragedruck für Tesla anhalten werde: "Wir gehen davon aus, dass die Nachfrageprobleme so lange bestehen bleiben, bis Tesla in der Lage ist, ein preisgünstigeres Angebot in großem Umfang einzuführen, was möglicherweise erst 2025 der Fall sein wird."

Das Konsens-Rating lautet auch nach dem schlechtesten Jahr aller Zeiten für die Tesla-Aktie "Aufstocken". Das durchschnittliche Kursziel impliziert nach den neuen Analystenschätzungen ein Aufwärtspotenzial von 118 Prozent.

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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