Apple ist aktuell der Technologie-Riese, dessen Aktien von institutionellen Investoren am wenigsten gehalten werden. Woran das liegt.

Von allen großen Technologieaktien sind institutionelle Investoren am wenigsten bei Apple engagiert, haben Analysten von Morgan Stanley errechnet. Sie halten so wenige Titel des iPhone-Herstellers in ihren Portfolios wie seit 2008 nicht mehr. Das war die Zeit, als Nokia noch unumstrittener Marktführer im Mobilfunkbereich war und Apple gerade das erste Smartphone herausgebracht hatte.

Über die vergangenen vier Jahre war eigentlich immer Microsoft Schlusslicht unter den Top-Investoren, doch das hat sich zuletzt geändert. Microsoft sorgte mit der ChatGPT-Kooperation für Fantasie, während gleichzeitig Apples Pläne für die neue VR-Brille für 3500 Dollar eher Skepsis hervorriefen. Apple kommt aktuell im S&P-500-Index auf eine Gewichtung von 7,7 Prozent, in den Investoren-Portfolios aber nur auf 5,51 Prozent, erklärte Analyst Erik Woodring gegenüber CNBC.

"Dies ist insofern wichtig, als das zweite Quartal den größten Anstieg der Apple-Untergewichtung in der Geschichte unserer Daten darstellt, Apple heute so stark untergewichtet ist wie seit 2008 nicht mehr und Apple nun Microsoft als den am stärksten untergewichteten Large-Cap-Technologietitel abgelöst hat", erläutert Woodring.

Ist Apple mittlerweile überbewertet?

Die Investoren sind besorgt, dass die Apple-Aktie nach ihrer Rallye zu Beginn des Jahres mittlerweile überbewertet ist. Immerhin ist der Kurs 2023 um fast 40 Prozent gestiegen, inmitten eines breiteren Anstiegs der großen Technologiewerte, die mit künstlicher Intelligenz zu tun haben. Einige Händler sind mittlerweile der Ansicht, dass diese Aufwärtsbewegung zu schnell und zu weit gegangen sein könnte.

Ob es gerechtfertigt ist, dass die Anleger die Apple-Aktie verschmähen, sei dahingestellt. Woodring allerdings ist der Ansicht, dass sie dem Tech-Riesen damit Unrecht tun. Er geht davon aus, dass die mittleren Gewinnerwartungen der Wall Street zu niedrig sind und dass sich die Aktie besser als der Markt entwickeln wird. Zudem kommt im Herbst das neue iPhone auf den Markt, das Apple weiter Auftrieb geben könnte.

Von den großen Unternehmen, die Morgan Stanley untersucht hat, sind Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon und die Google-Muttergesellschaft Alphabet die am meisten unterschätzten Aktien in aktiv verwalteten Portfolios. Am anderen Ende der Skala steht die Facebook-Muttergesellschaft Meta. Die Aktie des Konzerns von Mark Zuckerberg weist im Vergleich zu ihrer Indexgewichtung die höchste Übergewichtung in den Investoren-Portfolios auf. Und diese Übergewichtung ist laut Woodring aktuell so hoch wie seit etwa zehn Jahren nicht mehr.

Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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