Anleger verschließen nicht länger die Augen vor den Risiken, mit denen Apple sich konfrontiert sieht. Das hat den Marktwert unter zwei Billionen US-Dollar gedrückt. Stehen der Aktie noch mehr Schmerzen bevor?

Die Marktkapitalisierung von Apple fiel am Dienstag zum ersten Mal seit Anfang 2021 unter die Marke von zwei Billionen US-Dollar. Gemeinsam mit Amazon gehört der iPhone-Hersteller damit nun zu dem exklusiven Club jener Unternehmen, die eine Billion US-Dollar an Marktwert verloren haben.

Der Stimmungsumschwung bei der Aktie hat sich schnell vollzogen. Noch im November übertraf Apple den S&P 500, während andere Tech-Giganten wie Amazon und Alphabet bereits mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren hatten.

Apples Stärke beruhte auf massive Kapitalrückflüssen an die Aktionäre durch Rückkäufe und Dividenden. Die Aktie galt als sicherer Hafen am Markt und lange Zeit glaubten Investoren, dass Apple-Kunden das Unternehmen in einer potenziellen Rezession isolieren würden. 

Dann brach die Apple-Aktie im Dezember um zwölf Prozent ein, während der S&P 500 um 5,9 Prozent und der Nasdaq 100 um 9,1 Prozent nachgaben. Es war der größte monatliche Rückgang für die Aktie seit Mai 2019. 

Derzeit wird die Apple-Aktie mit dem etwa 20-fachen der in den nächsten zwölf Monaten erwarteten Gewinne bewertet. Das ist zwar ein deutlicher Rückgang gegenüber den jüngsten Höchstständen von über 30, liegt aber immer noch über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 17, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht.

Die Schwäche des Titels setzte sich in den ersten Tagen des Jahres 2023 fort. Nikkei hatte berichtet, dass Apple mehrere Zulieferer angewiesen hat, aufgrund der schwächelnden Nachfrage weniger Komponenten für eine Reihe von Produkten herzustellen.

Wedbush bewertet die Aktie in dieser Woche dennoch positiv mit einem Kauf-Rating. Der Zielpreis wird von 200 US-Dollar auf 175 US-Dollar gesenkt.

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Apple ebenfalls auf "Overweight" mit einem Kursziel von 190 US-Dollar belassen. Die Lieferzeiten für die iPhone-Pro-Modelle hätten sich zu Beginn des neuen Jahres insgesamt weiter verbessert, schreibt Analyst Samik Chatterjee.

Laut Morgan Stanley würde ein Wertverlust von weiteren acht Prozent einen "attraktiven" Einstiegspunkt bei dem Tech-Titel darstellen. 

Exane BNP Paribas stuft die Aktie dagegen auf Neutral herab und schreibt, dass Apples Wachstumsaussichten "unzureichend erscheinen, um einen Bewertungsaufschlag im Vergleich zu Plattform-Peers zu rechtfertigen."

Allerdings holen die Analysten den Rückgang der Aktie noch immer nicht auf. Das durchschnittliche Kursziel für die nächsten zwölf Monate ist lediglich von 191 US-Dollar im März auf etwa 171 US-Dollar gesunken. 

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

 


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