Warren Buffett hat auf der Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathaway seine absolute Lieblingsaktie genannt und sich zu anderen Beteiligungen geäußert. Welches Unternehmen bekommt die Krone aufgesetzt?

Warren Buffett, Chairman und CEO von Berkshire Hathaway, hat vor allem von Apple während der jährlichen Aktionärsversammlung in den höchsten Tönen geschwärmt:

"Unsere Kriterien für Apple unterscheiden sich von denen der anderen Unternehmen, die wir besitzen – es ist einfach ein besseres Unternehmen als alle anderen, an denen wir beteiligt sind."

Und weiter: "Wir haben nichts dergleichen, das uns zu 100 Prozent gehört, aber wir sind sehr, sehr glücklich, fünf oder sechs oder wie auch immer geartete Prozent zu haben. Wir freuen uns über jedes Zehntelprozent, das nach oben geht."

Das legendäre "Orakel von Omaha" ließ sich auch zu Äußerungen gegenüber anderen Berkshire-Beteiligungen hinreißen. So wies Buffett Gerüchte zurück, wonach Berkshire plane, die vollständige Kontrolle über den Ölriesen Occidental Petroleum, an dem Berkshire derzeit einen Anteil von mehr als 20 Prozent hält, zu übernehmen. Ein Analyst bezeichnete dies als die wichtigste Ankündigung des Tages.

"Wir werden kein Angebot für die volle Kontrolle von Occidental machen, aber wir lieben die Anteile, die wir haben. Es kann sein, dass wir in Zukunft noch mehr besitzen werden, aber wir haben auf jeden Fall Optionsscheine auf die Aktien, die wir bei der ursprünglichen Transaktion für eine sehr beträchtliche Menge von etwa 59 US-Dollar pro Aktie erhalten haben. Optionsscheine haben eine lange Lebensdauer, und ich bin froh, dass wir sie haben."

Die Aktien von Occidental hatten sich im Jahr 2022 mehr als verdoppelt. Die Aktie war im vergangenen Jahr der Top-Performer im S&P 500.

Den Chiphersteller TSMC hält Buffett für einen herausragenden Akteur in der Halbleiterbranche. Aufgrund geopolitischer Bedenken verkaufte er jedoch fast seine gesamten Anteile wieder:

"Taiwan Semiconductor ist eines der am besten geführten Unternehmen und eines der wichtigsten Unternehmen der Welt. Ich denke, dass man das auch in fünf oder zehn oder 20 Jahren noch sagen kann. Ich mag den Standort nicht und habe ihn daher neu bewertet. Es gibt aber niemanden in der Chipindustrie, der in ihrer Liga spielt, zumindest aus meiner Sicht."

Buffett erwartet, dass die derzeitigen Probleme im Bankensektor anhalten könnten. "Wir halten unser Geld sowohl in Bargeld als auch in Staatsanleihen bei Berkshire", zitiert CNBC Buffett. "Wir wollen da sein, wenn das Bankensystem vorübergehend auch nur irgendwie ins Stocken gerät. Das sollte es nicht. Ich glaube nicht, dass es das wird, aber ich denke, es könnte." Die Bank of America ist Berkshires einzige noch verbliebene Bankbeteiligung – und die Investmentikone will dabei bleiben:

"Ich mag die Bank of America, ich mochte das Management. Also bleibe ich dabei. Aber weiß ich, was von hier an passieren wird? Die Antwort ist, dass ich es nicht weiß, weil ich in den letzten Monaten so viele Dinge gesehen habe, die für mich wirklich nicht so unerwartet kamen."

Laut Buffett sei es zwar nicht seine Aufgabe, den Leuten Aktienempfehlungen zu geben, aber die Dividendenkürzung von Paramount sei keine gute Nachricht.

"Es ist keine gute Nachricht, wenn ein Unternehmen seine Dividende drastisch kürzt. Und das Streaming-Geschäft ist sehr interessant zu beobachten, weil die Leute es lieben, ihre Augäpfel zu benutzen, um auf einem Bildschirm vor ihnen unterhalten zu werden. Aber es gibt eine Menge Unternehmen, die das tun."

Der Investor äußerte sich auch zur geplatzten Übernahme von Microsoft und Activision Blizzard, die eigentlich die größte ihrer Art in der Gaming-Branche werden sollte:

"Ich denke, dass Microsoft bemerkenswert bereit war, mit den Aufsichtsbehörden zusammenzuarbeiten. Die Opposition scheint mehr als nur die Hälfte zu brauchen. Das wird nicht dadurch gelöst, dass man mehr Geld anbietet oder so. Ich weiß nicht, wie es ausgehen [wird]. Aber wenn es nicht zustande kommt, glaube ich nicht, dass es an einem Versäumnis von Microsoft oder Activision liegt. Aber nicht alles, was passieren sollte, ist auch passiert."

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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