Die Aktienkurse stehen nach den Zinserhöhungen der Notenbanken unter Druck. Die Rezessionsängste greifen mehr und mehr um sich. Alles halb so wild, sagt die DZ Bank.

Die großen US-Indizes haben in dieser richtungsweisenden Woche Federn gelassen. Der Dow Jones büßte 1,6, der S&P 500 1,5 und der Nasdaq 100 2,2 Prozent ein. Ebenso verlor der deutsche Leitindex 2,8 Prozent an Wert in dieser Handelswoche.

Zwar hob die Federal Reserve den Leitzins mit 50 Basispunkten etwas weniger stark an als auf den vorherigen Sitzungen, doch verschreckten die langfristigen Prognosen der Währungshüter die Anleger. Es heißt von Seiten der Fed, die Zinssätze könnten auf über fünf Prozent steigen – höher als ursprünglich erwartet.

"Die starke Kursreaktion zeigt jedoch erneut, wie sensibel der Markt auf die Nachrichtenlage in beide Richtungen reagiert. Vor dem Hintergrund einer fast schon herbeigesehnten Rezession, hoher Energiepreise und erster Rückschläge bei der neuerdings laxeren Corona-Politik in China sind die Investorengemüter erhitzt" schreibt Sven Streibel, Analyst der DZ Bank, in einem Research-Bericht.

Die jüngste negative Kursreaktion relativiere ein Stück die Aktienmarktrallye der vergangenen Wochen so Streibel weiter. Er glaubt, dass der über das Jahr 2022 aufgebaute Pessimismus ein Stück weit gewichen sei. Seine Bank wolle "konstruktiv in das neue Jahr 2023 starten". Er geht von mittleren einstelligen Kursrenditen für Aktien aus.

Sein Optimismus fußt auf den neuen Bestrebungen der chinesischen Regierung und der Fed. Es seien zwei Schritte in die richtige Richtung. "Eine bedachtere Zins- und Corona-Politik ermöglichen mittelfristig Spielraum, weniger Wachstumseinbußen zu verursachen als nötig. Beides schont die Hauptabsatzmärkte der deutschen Exportweltmeister und das erfreut die DAX- Anleger", so Streibel.

Positiv gestimmt – und das auf kurzfristige Sicht – ist auch Konstantin Oldenburger, Analyst bei CMC Markets. "Die Zinsentscheidungen dieser Woche stellen nicht gerade einen Wendepunkt in der restriktiven Geldpolitik dar. Ja, die Fed und die EZB haben ihr Tempo bei den Zinserhöhungen reduziert. Zudem gab es vorsichtige Signale, dass wir uns dem Ende des Zyklus nähern. Die Anleger sind dennoch enttäuscht. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und auch am Aktienmarkt könnte die Bescherung erst am 24. Dezember stattfinden."

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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion


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