Zinsangst & Rezessionsrisiko: Anleger flüchten aus dem Markt: S&P 500 vor "Bull5000" oder "Bear4000" 22.09.2023, 16:16 Uhr von Wallstreet Online

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Name Aktuell Diff. Börse
US Tech 100 25.775,28 PKT +0,41 % Ariva Indikation
S&P 500 6.884,92 PKT +0,64 % Ariva Indikation

Anleger stoßen Aktien so schnell ab wie seit Dezember 2022 nicht mehr, da die Aussicht auf höhere und längere Zinssätze das Risiko einer Rezession erhöht, warnen Wall-Street-Strategen.

Globale Aktienfonds verzeichneten in der Woche bis zum 20. September Abflüsse in Höhe von 16,9 Milliarden US-Dollar, so die Bank of America (BofA) in einer Mitteilung unter Berufung auf Daten von EPFR Global. Das BofA-Team um Michael Hartnett sagte, dass anhaltend hohe Zinssätze zu einer harten wirtschaftlichen Landung im Jahr 2024 führen könnten, was wiederum "Pops and Busts" an den Finanzmärkten zur Folge hätte. Anzeichen dafür seien bereits zu erkennen: eine steiler werdende Renditekurve, ein Anstieg der US-Arbeitslosenquote und der privaten Ersparnisse sowie höhere Zahlungsausfälle und Zahlungsrückstände.

Die Risikonachfrage hat in dieser Woche einen größeren Rückschlag erlitten, als die Federal Reserve signalisierte, dass sie die Zinssätze noch länger hoch halten könnte. Sowohl der S&P 500 als auch der technologielastige Nasdaq 100 steuern auf ihren größten monatlichen Rückgang seit Dezember zu.

Hartnett bleibt bezüglich seiner Prognose des S&P 500 bearish. Ein wichtiges Zeichen für den Kursverlauf von Aktien werde schließlich die Reaktion der diesjährigen Marktführer sein, sobald die Anleiherenditen sinken. Wenn die niedrigeren Renditen eine weitere Rallye bei US-Häuslebauern und Chipherstellern auslösen, heißt es "Bull5000", aber wenn sie keine Gewinne erzielen können, "heißt es, die letzte Zinserhöhung verkaufen und zurück zu 'Bear4000'", zitiert Bloomberg den Strategen.

Der S&P 500 hat den Donnerstagshandel bei 4.330,00 Punkten geschlossen. Das Kursplus verringert sich dadurch im bisherigen Jahresverlauf auf etwas über 13 Prozent. Erst am Mittwoch hatte die BofA ihre Jahresendprognose für den Leitindex von zuvor 4.300 auf 4.600 Punkte angehoben.


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Andere Marktstrategen wie Marko Kolanovic von JPMorgan haben ebenfalls vor den Risiken gewarnt, die sich aus höheren Realzinsen und restriktiven Kapitalkosten für die US-Aktienrallye ergeben. Michael Wilson von Morgan Stanley sagte diese Woche, dass die Kunden für 2024 schwierigere Aussichten für Aktien sehen.

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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