Der Streit zwischen den USA und China im Chipbereich bedroht die US-Techindustrie, warnt Jensen Huang, CEO von Nvidia. Die von der US-Regierung eingeführten Exportkontrollen von Chips nach China stellen ein erhebliches Risiko dar. Chinesische Unternehmen beginnen bereits damit, eigene Halbleiter für Grafikkarten, Gaming und Künstliche Intelligenz zu produzieren und somit mit Nvidia zu konkurrieren. Da China etwa ein Drittel des Marktes der US-Techfirmen ausmacht, ist es nahezu unmöglich, diesen Verlust zu kompensieren.

Chipstreit

Der Chipstreit wurde kürzlich durch die Einstufung der Produkte des US-Speicherchipherstellers Micron als Gefahr für die chinesische Cybersicherheit weiter verschärft. Die USA versuchen seit einiger Zeit, den Zugang Chinas zu Hochtechnologie einzuschränken, indem sie beispielsweise moderne Chipherstellungsmaschinen nicht in das Land liefern.

Die Unsicherheit auf den Finanzmärkten beeinträchtigt auch Nvidia. Die Diskussion über die Schuldenobergrenze in den USA führt zu Verunsicherung, da eine Zahlungsunfähigkeit zu einem Aktienmarktcrash führen könnte. Nvidia warnt zudem vor Problemen für die Technologiebranche in den USA aufgrund des Streits zwischen den USA und China.

Nvidia ist KI Chip Leader

Trotz dieser Herausforderungen profitiert Nvidia von der boomenden Künstlichen Intelligenz. Das Unternehmen dominiert den Markt für KI-Chips mit einem Anteil von 89 Prozent. Die leistungsstarken KI-Halbleiter sind deutlich teurer als Chips für Spiele. Der Aktienkurs von Nvidia ist seit Anfang 2023 stark gestiegen und hat sich mehr als verdoppelt.

CEO Jensen Huang erwartet in den nächsten 12 Monaten große finanzielle Erträge aus dem KI-Geschäft. Die steigende Nachfrage nach GPUs für Rechenzentren und der anhaltende KI-Goldrausch sind dafür ausschlaggebend. Nvidia arbeitet zudem gemeinsam mit Dell an dem Projekt Helix, um maßgeschneiderte KI-Lösungen für Unternehmen zu entwickeln und in deren Betriebsabläufe zu integrieren.

Mammutprojekt

Nvidia setzt seine Computerpower auch für innovative Projekte ein, wie die Wiederbelebung des ausgestorbenen Mammuts durch Colossal Biosciences. Die Software Nvidia Parabricks hilft dabei, das Mammut-Genom zu entschlüsseln und ermöglicht eine schnellere und kostengünstigere Analyse mithilfe von Nvidia-GPUs.

Q1 Zahlen von Nvidia

Heute um 22:20 Uhr wird Nvidia seine Quartalszahlen präsentieren. Diese werden gut, aber mutmaßlich nicht mehr überraschend gut sein. Der Titel ist derzeit bei den Bankanalysten im Durchschnitt sogar mit dem Ruf versehen, minimal überbewertet zu sein.

Der Aufschwung seit Herbst ist vor allem der Diskussion um die KI-Fähigkeit von Nvidia zu verdanken. Nvidia hat in diesem Segment viele und sehr gute Kunden. Wenn die Quartalszahlen nicht besonders enttäuschen, gibt es aktuell keinen Grund, den laufenden Aufwärtstrend anzuzweifeln.

Die Nvidia Aktie

Aktuell liegt die Aktie von Nvidia bei 279,23  Euro und damit 2,10 Prozent im Minus!

Nvidia Aktie

BörsenNews-Redaktion intern / PG