In den letzten zwei Wochen ist Vonovia weiter unter Druck geraten, obwohl das ganze letzte Jahr schon schwierig war. Was belastet den deutschen Immobilien-Riesen?

Ausverkauf der Immobilien-Aktien

Seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine und den Zinserhöhungen der Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation hat die Aktie von Vonovia fast 70 Prozent verloren. Auch in den letzten zwei Wochen gab Vonovia an der Börse um fast 25 Prozent nach. Das klingt erst einmal schwer verdaulich, trotzdem ist dies ein Titel dem gerne eine gute Portion Substanzwert zugesprochen wird.

Vonovia

Belastende Zinserhöhungen

Allerdings ist die Immobilienbranche an sich zinssensitiv, mit stabilen und niedrigen Renditen haben es viele dieser Papiere schwer, angesichts dauerhaft höherer Zinsen. Diese heben natürlich ebenfalls die Finanzierungskosten immer weiter. Dazu kommen die Konjunktursorgen und die Bankenkrise, gerade in den USA drückt die schwächelnde Immobilienlandschaft weiter auf die schon vorbelasteten Regionalbanken.

Ein Blick auf die Bilanz

Angesichts makroökonomischer Umschwünge und fiskalpolitischer Turbulenzen tun zinssensitive Unternehmungen gut daran ihre Bilanzen langfristig zu stabilisieren, was eben auch mal länger dauern kann, als es der Markt gehofft hatte. Dementsprechend wurde die Nachricht, dass Vonovia die Dividende zusammenkürzt recht oft als bilanzielle Vernunft verstanden.

Analysten kurzfristig skeptisch

Bemerkenswert ist, dass sich die Prognosen der Analysten mittlerweile etwas eingetrübt haben. Barclays und Morgan Stanley stuften die Aktie auf ‚Underweight‘ mit Kurszielen von 18 bzw. 19 Euro. Dies reflektiert die allgemeine Annahme, dass die oft nicht unerheblich schuldenfinanzierten Immobilienunternehmen, weiter gut daran tun ihre Bilanzen zu festigen. Die Geschäftsmodelle und Bilanzen müssten sich weiter dem veränderten Umfeld nun hoher Zinsen anpassen.

Börsennews-Redaktion  intern / ts