Super Micro Computer: Aktienabsturz nach Verzögerung des Jahresberichts und Hindenburg-Anschuldigungen

Verzögerte Jahresberichterstattung schürt Unsicherheit

Super Micro Computer hat die Einreichung seines Jahresberichts für das Geschäftsjahr 2024 auf Ende August verschoben. Ursprünglich sollte der Bericht bis zum 30. Juni 2024 vorliegen, doch das Unternehmen gab bekannt, dass zusätzliche Zeit zur Überprüfung interner Kontrollen nötig sei. Diese Verzögerung hat unter den Anlegern für Unruhe gesorgt, zumal der Jahresbericht ein zentrales Element für das Vertrauen in das Unternehmen darstellt.

Keine Anpassungen der Geschäftszahlen angekündigt

Trotz der verspäteten Berichterstattung versicherte Super Micro, dass es keine Änderungen an den bereits veröffentlichten Geschäftsergebnissen geben werde. Im vierten Quartal 2024 verzeichnete das Unternehmen ein starkes Wachstum, mit einem Ergebnis je Aktie (EPS) von 6,01 US-Dollar, was einer deutlichen Steigerung gegenüber den 3,67 US-Dollar im Vorjahresquartal entspricht. Der Umsatz verdoppelte sich nahezu von 2,185 Milliarden auf 5,308 Milliarden US-Dollar.

Aktienkurs im freien Fall trotz Aktiensplit

Parallel zur Bekanntgabe der Verzögerung kündigte Super Micro einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 an, der bis zum 1. Oktober 2024 abgeschlossen sein soll. Doch diese Nachricht ging unter, als die Aktie nach der Verzögerung um 19,02 Prozent auf 443,49 US-Dollar fiel. Diese dramatische Marktreaktion verdeutlicht die Unsicherheit der Investoren hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens.

Hindenburg Research erhebt schwere Vorwürfe

Der Druck auf Super Micro wurde weiter verstärkt, als der Shortseller Hindenburg Research schwere Vorwürfe erhob. Es wird dem Unternehmen unter anderem Bilanzmanipulation und Verstöße gegen US-Sanktionen vorgeworfen. Hindenburg Research gab bekannt, eine Short-Position in der Aktie eingegangen zu sein, was den Abverkauf weiter befeuerte. Die Kombination aus verzögerter Berichterstattung und den Anschuldigungen führte zu einem erheblichen Vertrauensverlust unter den Anlegern.

Zukunftsaussichten: Vertrauen wiedergewinnen als größte Herausforderung

Super Micro steht nun vor der Herausforderung, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob das Unternehmen die Vorwürfe entkräften und seine Marktposition stabilisieren kann. Analysten äußern bereits Skepsis: Die hohe Geldverbrennung und die schwierige Wettbewerbssituation könnten das Unternehmen weiter unter Druck setzen. Inmitten der Aufregung präsentierte Super Micro zudem eine neue Serverreihe, die jedoch aufgrund des Hindenburg-Berichts weitgehend unbeachtet blieb.