Antisemitische Äußerungen sorgen für Aufschrei 

Elon Musk, Besitzer von Tesla und führender Kopf im Bereich Elektroautos, unterstützte vergangenen Mittwoch auf seiner Plattform X eine antisemitische Verschwörungstheorie, die behauptete, dass von jüdischer Seite "Hass gegen Weiße" verbreitet werde, und nannte dies die "tatsächliche Wahrheit". Musk relativierte später seine Aussagen, indem er Gruppen wie die Anti-Defamation League (ADL) beschuldigte, "faktisch anti-weißen Rassismus und anti-asiatischen Rassismus" zu verbreiten. Das Weiße Haus und das American Jewish Committee wiesen darauf hin, dass dieser Beitrag Elemente einer Verschwörungstheorie enthielt, die 2018 bei einem tödlichen antisemitischen Angriff auf eine Synagoge in Pittsburgh eine Rolle spielte, bei dem elf Menschen getötet wurden.

Kurznachrichtendienst X in zunehmend kritischer Situation 

Die Kontroverse um Musks Äußerungen führte dazu, dass mehrere große Werbekunden wie Apple und Disney ihre Werbung auf Musks Plattform X am Freitag stoppten. Lionsgate bestätigte ebenfalls die Aussetzung von Anzeigen auf der Plattform. Zuvor hatte der Computer-Riese IBM seine Werbung bei X unterbrochen. Auslöser war die Entdeckung von IBM-Anzeigen neben Nazi-Inhalten. Ein Sprecher des Tech-Unternehmens nannte die Situation "absolut inakzeptabel" und betonte, dass IBM keine Hassrede dulde. Interne Nachrichten der Plattform bestätigten, dass der Konzern im letzten Quartal eigentlich eine Million Dollar bei X ausgeben wollte.

Dies hatte unter anderem erhebliche Auswirkungen auf die Einnahmen der Microblogging Plattform X. Obwohl Musk schon seit einiger Zeit versucht, die finanziellen Einbußen durch Einführung von Abonnementmodellen auszugleichen, scheint dies bisher die Verluste aus dem Wegfall der Anzeigeneinnahmen nicht kompensieren zu können. Dies hat zu wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten für X geführt.

Tesla-Aktie ebenfalls unter Druck 

Die Auswirkungen der Kontroverse auf die Tesla-Aktie waren ebenfalls spürbar. Der US-Investor Ross Gerber äußerte sich besorgt über Musks Verhalten und betonte, dass dies dem Image und dem Geschäft von Tesla schaden könne. Diese Bedenken hatten sich in einem Rückgang des Aktienkurses gezeigt. Donnerstag begab sich der Kurs Richtung Süden und verlor bis zum Wochenende 9,35 Euro an Wert. Das ist ein Minus von 4,37 Prozent.