Dividendenaktien sind für einkommensorientierte Anleger interessant. Hier haben sich aus dem DAX 40 insbesondere die Aktien von BASF (WKN: BASF11) und die des bayerischen Premium-Automobilherstellers BMW (WKN: 519000) als dividendenstarke und zugleich verlässliche Titel herauskristallisiert. Beide Aktien zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie mehr oder weniger zyklisch sind. Sie sind also ähnlich, auch wenn es sich um unterschiedliche Branchen handelt.

Grund genug, uns im heutigen Artikel einmal beide Aktien anzuschauen. Insbesondere die Bewertung und das Wachstum dürften spannend sein, um zu erörtern, welche Dividendenaktie die Nase vorn hat. Beginnen wir gleich mal mit dem Chemiekonzern BASF.

BASF-Aktie

Der Ludwigshafener Chemiekonzern überzeugt mit einer erwarteten Dividendenrendite von 7,7 % (Stand: 4.7.23, Morningstar – maßgeblich für alle Werte im Artikel). Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der BASF-Aktie liegt bei 9,9, was auf eine günstige Bewertung hindeutet.

Dafür gibt es jedoch gute Gründe: Umsatz und Gewinn sind stark rückläufig. Der Ukraine-Krieg und die Gaskrise belasten. Zudem droht sich die Weltkonjunktur abzuschwächen, was einen global aufgestellten und zugleich konjunktursensitiven Großkonzern wie BASF treffen dürfte. Viele seiner Produkte werden schließlich in frühzyklischen Branchen wie der Automobil-, Bau- oder Elektronikindustrie eingesetzt.

Beim Wachstum gibt es eine Überraschung: Das langfristige Wachstum der BASF ist mit 1,04 % nicht besonders hoch, wo ich mir eigentlich mehr erwartet hätte. Zudem musste das Unternehmen zuletzt einen deutlichen Umsatzrückgang im ersten Quartal 2023 von 13,4 % hinnehmen.

BMW-Aktie

Kommen wir nun zu den Werten der BMW-Aktie. Der Premium-Automobilhersteller hat ebenfalls eine erwartete Dividendenrendite von 7,7 %. Auch sie ist historisch hoch, allerdings mit stärkeren Schwankungen. Im Gegensatz zu BASF sprang die Dividende für das Jahr 2022 um 46,6 % nach oben – auf einen Wert von 8,50 Euro je Aktie. BASF konnte hingegen nur mit Mühe und Not eine stabile Dividende von 3,40 Euro verkünden. BMW-Aktionäre mussten dafür für die Jahre 2018 bis 2020 sinkende Dividenden hinnehmen, was BASF-Aktionären erspart blieb.

Überraschenderweise liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis von BMW mit 6,6 sogar nochmals unter dem niedrigen Wert von BASF, was darauf hindeutet, dass die BMW-Aktie nochmals günstiger bewertet sein könnte. Kurioserweise liegt das langfristige Wachstum von BMW mit 6,4 % deutlich über dem Wachstum von BASF. Zudem fällt positiv auf, dass BMW zuletzt – im ersten Quartal 2023 – ein Umsatzwachstum von 18,3 % ausweisen konnte. Im Vergleich zum starken Umsatzrückgang bei BASF liegen hier Meilensteine zwischen der erreichten Performance.

Fazit

Zusammenfassend bieten sowohl BASF als auch BMW attraktive Dividendenrenditen. Beide Unternehmen verfügen über relativ solide Bilanzen und robuste Geschäftsmodelle. Im Hinblick auf die Bewertung und das Wachstum scheint BMW jedoch die bessere Wahl zu sein. Mit einem niedrigeren KGV, einem höheren langfristigen und auch kurzfristigen Wachstum könnte BMW im direkten Vergleich deutlich besser abschneiden.

Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn BMW kämpft wie BASF mit strukturellen Problemen. So hat das Unternehmen Schwierigkeiten, mit den sich verändernden Marktbedingungen und dem Wandel der Automobilindustrie Schritt zu halten. Insbesondere der Übergang zur Elektromobilität und die steigenden Anforderungen an umweltfreundlichere Fahrzeuge stellen BMW vor Herausforderungen. Aber auch bei der Digitalisierung der Fahrzeugflotte gibt es massiven Nachholbedarf.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten für den Übergang zur Elektromobilität und zum Automobil der Zukunft sind erheblich. Das mag Investoren abschrecken. Ebenso die Tatsache, dass Tesla (WKN: A1CX3T) und andere asiatische Wettbewerber wie Nio (WKN: A2N4PB) hier die Nase vorn haben.

Der Artikel BASF oder die BMW-Aktie? Welcher Dividendenwert mehr überzeugt! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen

Hohe Inflation, drohende Rezession, wackelnde Banken: Die Liste der Bedrohungen für den Aktienmarkt ist lang. In unsicheren Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, Aktien finanziell gesunder Unternehmen zu halten.

Das nötige Grundwissen und das passende Handwerkszeug erhältst du in unserem exklusiven und kostenlosen Sonderbericht „15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen”.

Klicke hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Frank Seehawer besitzt Aktien von BASF und BMW. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Tesla.

Aktienwelt360 2023

Autor: Frank Seehawer, Investmentanalyst


Jetzt den vollständigen Artikel lesen